»‹Die Nacht wird kalt›, sagte der alte Rudolf, ‹Von dem Wetterfähnlein kreischt es herunter; die Eichen fangen zu rauschen an - : lege mehr Holz an den Heerd, Alwin›«. Jene Sätze aus Friedrich de la Motte Fouqués (1777-1843) Roman Alwin (1808) müssen schon auf den Schüler Arno Schmidt eine hypnotische Wirkung ausgeübt haben, zitiert er sie doch immer wieder in seinem Werk und bekennt einmal: »Da war ich hin!« Von dem Tag an, da er den rotleinenen Band in der Schulbibliothek fand,...
»‹Die Nacht wird kalt›, sagte der alte Rudolf, ‹Von dem Wetterfähnlein kreischt es herunter; die Eichen fangen zu rauschen an - : lege mehr Holz an den Heerd, Alwin›«. Jene Sätze aus Friedrich de la Motte Fouqués (1777-1843) Roman Alwin (1808) müssen schon auf den Schüler Arno Schmidt eine hypnotische Wirkung ausgeübt haben, zitiert er sie doch immer wieder in seinem Werk und bekennt einmal: »Da war ich hin!« Von dem Tag an, da er den rotleinenen Band in der Schulbibliothek fand, stöberte er in allen Antiquariaten nach den verschollenen Büchern des Romantikers. Aus Bibliotheken, Pfarrhäusern und Familienarchiven trug er seit Ende der dreißiger Jahre alles nur erdenkliche Material über Fouqué zusammen, selbst wenn er gemeinsam mit seiner Frau auf dem Tandem oder mit verbilligten Flüchtlingsfahrkarten per Bahn einer vergilbten Urkunde wegen herumreisen mußte. Was Schmidt seinen literarischen Helden als Werkstück immer wieder auf die Schreibtische legte: die Arbeit an einer monumentalen Lebensgeschichte des dichtenden Barons, verfertigte er am Ende selbst. 1958 erschien auf 590 eng bedruckten Seiten die Biographie Fouqué und einige seiner Zeitgenossen.
Vorworte zur 2. und 1. Auflage 9
I. BUCH: KINDHEIT IN GÄRTEN UNI) SCHLÖSSERN
II. BUCH: BEI DEN WEIMAR=KÜRASSIEREN
III. BUCH: FEUER ÜBERM MOOR
IV. BUCH: DER NAPOLEONISCHE KRIEG
V. BUCH: WIDER DEN ZEITGEIST
VI. BUCH: FÜR THRON UND ALTAR
VII. BUCH: DAS SECHSTE ALTER
ANHANG
Vorbemerkung / Genealogien: Fouqué / Schlegell / Madai / Posern / Luck / Breitenbuch-Witzleben / Schubaert / Briest-Rochow-Pfuel / Tode / Nimscheffsky / Lebensdaten Fricke / zum Grabstein von Fouqés Bruder / Genealogie Sachse / Regimentslisten / Genealogie Hagen / Die Brandenburgische Jäger-Eskadron / Zeittafel zur Entstehung von Fouqués Werken / Bibliografische Anmerkungen / Genealogie Pape / Proben aus Wildenhains Werk / Proben aus Fouqués poetischem Tagebuch / Fouqués >Parcival< / Fouqués >Gelimer< / Fouqués >Griechisches Feuer< / Fouqués >Lieder zum Turnierfeste der WEISSROTHEN ROSE< / zum Freiherrn von Welck / Danksagung / Register der Werke Fouques / Register der Personen, Sachen, Orte
EDITORISCHER ANHANG
Editorische Nachbemerkung / Abkürzungen / Varianten-Apparat
Ernst Jandl sprach von einem »Spaß im Walfischformat«, als er 1963 den eben erschienenen Band Sitara und der Weg dorthin, »eine Studie über Wesen, Werk & Wirkung Karl May's« in die Hände...
Arno Schmidt wurde am 18. Januar 1914 in Hamburg geboren. Nachdem er kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs aus englischer Kriegsgefangenschaft entlassen worden war, arbeitete er zunächst als Dolmetscher, von 1947 an als freier Schriftsteller. Nach Stationen in Cordingen, Kastel an der Saar und Darmstadt zog er 1958 mit seiner Frau Alice nach Bargfeld (Kreis Celle), wo er bis zu seinem Tod zurückgezogen lebte. Von 1949 an, als seine Erzählung Leviathan in Buchform erschien, entstanden Romane, Dialoge zur Literatur für den Rundfunk, Essays und biographische Arbeiten, darunter sein Hauptwerk Zettel‘s Traum, 1334 DIN-A3-Seiten stark und über zehn Kilo schwer. Aufgrund des komplexen Layouts konnte es 1970 nur als Faksimile des Typoskripts erscheinen; erst seit 2010 liegt...
Arno Schmidt wurde am 18. Januar 1914 in Hamburg geboren. Nachdem er kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs aus englischer Kriegsgefangenschaft...