Eichendorffs Erzählungen von geselligen Wanderungen, Ausritten oder Fahrten mit Reisewagen, die durch stille Tore ins Freie hinausrasseln und über denen die Sonne eben prächtig aufgegangen war, sind tief im kollektiven Gedächtnis der Deutschen verankert. All dies hat seinen eigenen unverwechselbaren Glanz und ist unvergänglich, aber auch rätselhaft und provokativ. Denn nur wenigen ist deutlich, wer dieser Autor wirklich war, wie er seine Dichtung gebrauchte, um in einer Zeit des Umbruchs und...
Eichendorffs Erzählungen von geselligen Wanderungen, Ausritten oder Fahrten mit Reisewagen, die durch stille Tore ins Freie hinausrasseln und über denen die Sonne eben prächtig aufgegangen war, sind tief im kollektiven Gedächtnis der Deutschen verankert. All dies hat seinen eigenen unverwechselbaren Glanz und ist unvergänglich, aber auch rätselhaft und provokativ. Denn nur wenigen ist deutlich, wer dieser Autor wirklich war, wie er seine Dichtung gebrauchte, um in einer Zeit des Umbruchs und der Restauration sich und seinen Zeitgenossen Vergeblichkeit und Hoffnung des Handeln und der Phantasie mittels poetischer Formeln und Chiffren vor Augen zu führen.
Schon zu Lebzeiten wurde Eichendorffs Werk aus biedermeierlicher Optik entstellt und verharmlost. Die Ausgabe des Deutschen Klassiker Verlages geht auf Handschriften und Erstdrucke zurück und korrigiert diese Verfälschungen. Sie erschließt den kritischen Utopiker Eichendorff anhand sorgfältig geprüfter Texte und kompetenter Kommentare.
»Deutlich wird in dieser Werkausgabe: Eichendorff ist nicht der schlichte, auf einsamen Bergen naturlauschende Poet. Hier vor Augen steht ein vielfältig verflochtener Mensch, den neu auszuloten sich lohnt.« Südkurier
Wolfgang Frühwald, geboren 1935, war Professor für Neuere Deutsche Literaturgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von 1982 bis 1987 war er Mitglied des Wissenschaftsrates und von 1992 bis 1997 Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Von 1994 bis 1998 war Frühwald Mitglied des Rates für Forschung, Technologie und Innovation und von 1999 bis 2007 Präsident der Alexander-von-Humboldt-Stiftung. Zahlreiche Arbeiten über Mystik und Frömmigkeitsgeschichte vom Mittelalter bis zur Moderne. Wolfgang Frühwald ist am 18. Januar 2019 verstorben.
Wolfgang Frühwald, geboren 1935, war Professor für Neuere Deutsche Literaturgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität...