Atopia bezeichnet die Form einer Gesellschaft, die ihre territorialen Begrenzungen radikal auflöst. Die Logik entgrenzter Märkte und digitalisierter Transaktionen entfesselt Flutwellen, denen der Nationalstaat nicht standhält. Die Atopie als das generalisierte »Irgendwo« ersetzt die großen Utopien des »Nirgendwo«. Globale Infrastrukturen (»Die Maschinen der Engel«) und die Bildung lateraler Weltsysteme erzwingen transnationale Steuerungsregimes, die der Text am Fall des Weltfinanzsystems...
Atopia bezeichnet die Form einer Gesellschaft, die ihre territorialen Begrenzungen radikal auflöst. Die Logik entgrenzter Märkte und digitalisierter Transaktionen entfesselt Flutwellen, denen der Nationalstaat nicht standhält. Die Atopie als das generalisierte »Irgendwo« ersetzt die großen Utopien des »Nirgendwo«. Globale Infrastrukturen (»Die Maschinen der Engel«) und die Bildung lateraler Weltsysteme erzwingen transnationale Steuerungsregimes, die der Text am Fall des Weltfinanzsystems beleuchtet. Das Buch zeigt ein zentrales Risiko dieser neuen Entfremdung auf: die zyklopischen Visionen der sich gegenwärtig globalisierenden Funktionssysteme, die nicht mehr sehen, dass sie mit der Unterdrückung ihrer Reflexionsfähigkeit den Zusammenhang des Ganzen aufs Spiel setzen.
Helmut Willke ist Professor für Global Governance an der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Im Suhrkamp Verlag sind erschienen: Supervision des Staates (1997), Atopia. Studien zur atopischen Gesellschaft (stw 1516) sowie Heterotopia. Studien zur Krisis der Ordnung moderner Gesellschaften (stw 1658).
Helmut Willke ist Professor für Global Governance an der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Im Suhrkamp Verlag sind erschienen:...