›Symposion‹, bisher immer als ›Gastmahl‹ verdeutscht, heißt eigentlich ›Trinkgelage‹. Das von Platon in einem seiner Meisterdialoge inszenierte Trinkgelage handelt vom Eros. Es ist die ideale Gelegenheit für inspirierte Reden über die Liebe: über die sinnliche ebenso wie über die geistige, ›platonische‹, die sich bis zur Idee des Schönen sublimiert. Für dieses Gespräch über den Eros versammelte Platon die berühmtesten Männer Athens gegen Ende des fünften Jahrhunderts v. Chr.: unter anderen...
›Symposion‹, bisher immer als ›Gastmahl‹ verdeutscht, heißt eigentlich ›Trinkgelage‹. Das von Platon in einem seiner Meisterdialoge inszenierte Trinkgelage handelt vom Eros. Es ist die ideale Gelegenheit für inspirierte Reden über die Liebe: über die sinnliche ebenso wie über die geistige, ›platonische‹, die sich bis zur Idee des Schönen sublimiert. Für dieses Gespräch über den Eros versammelte Platon die berühmtesten Männer Athens gegen Ende des fünften Jahrhunderts v. Chr.: unter anderen den witzigen und phantasiereichen Komödiendichter Aristophanes, Platons Lehrer Sokrates, der durch Ironie und Dialektik die Jugend seiner Zeit wie kein anderer faszinierte, und Alkibiades – nach dem feierlichen Gipfel der sokratischen Rede bestreitet er das Satyrspiel des Schlusses. Das ›Symposiom‹ spielt in einem der letzten Augenblicke gelöster Heiterkeit, bevor die glanzvollste, die ›klassische‹ Periode der griechischen Kultur zu Ende ging. Dieser zentrale Text der platonischen Philosophie hat eine Wirkungsgeschichte, die von der italienischen Renaissance über den deutschen Idealismus bis ins 20. Jahrhundert reicht.