De profundis

Vom Scheitern der russischen Revolution
Herausgegeben von Ulrich Schmid. Mit einem Essay von Karl Schlögel
De profundis
Vom Scheitern der russischen Revolution
Herausgegeben von Ulrich Schmid. Mit einem Essay von Karl Schlögel

Sie hatten die Revolution 1905 scheitern sehen und rechneten mit der russischen Intelligenzija ab, der sie selbst angehörten. In der Niederlage sahen sie die Chance einer radikalen Selbstbesinnung. So beschrieb der Historiker Karl Schlögel das Vorhaben von Autoren wie Pjotr Struwe, einem frühen Weggefährten und späteren Gegenspieler Lenins, der 1909 zusammen mit Nikolaj Berdjajew, Semjon Frank und Sergej Bulgakow den legendären Essayband Wegzeichen zur Krise der russischen...

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Sie hatten die Revolution 1905 scheitern sehen und rechneten mit der russischen Intelligenzija ab, der sie selbst angehörten. In der Niederlage sahen sie die Chance einer radikalen Selbstbesinnung. So beschrieb der Historiker Karl Schlögel das Vorhaben von Autoren wie Pjotr Struwe, einem frühen Weggefährten und späteren Gegenspieler Lenins, der 1909 zusammen mit Nikolaj Berdjajew, Semjon Frank und Sergej Bulgakow den legendären Essayband Wegzeichen zur Krise der russischen Intelligenz herausbrachte. Sie und die anderen Autoren, unter ihnen Juristen, Nationalökonomen, Sozialtheoretiker und Religionsphilosophen, setzten ihre Hoffnung auf die Liberalisierung und begrüßten die Februarrevolution 1917.

Die Machtergreifung der Bolschewiki im Oktober bestätigte ihre schlimmsten Befürchtungen. Unter dem Eindruck der Ereignisse verfassten sie einen Sammelband zur geistigen Lage Russlands, der 1918 druckfertig war: De profundis, »Aus der Tiefe« – der Titel spielt auf den 130. Psalm an –, ist ein einzigartiges Dokument. In apokalyptischen Bildern interpretierten die Gelehrten die epochale Wende: revolutionäre Ereignisse, die sie hatten kommen sehen und die doch an Schrecken alles übertrafen, was sie sich hatten vorstellen können. Eine Welt zog herauf, in der sie als die »Zellen eines sterbenden Körpers« keinen Platz mehr für sich sahen. Ihr Buch konnte erst 1990 in Russland erscheinen.
Bibliografische Angaben

Personen für De profundis

Herausgeber

Ulrich Schmid, 1965 geboren, Slawist und Osteuropahistoriker, lehrt russische Kulturgeschichte in St. Gallen. Im Suhrkamp Verlag erschienen von ihm u. a. Technologien der Seele (es 2702) und De Profundis. Vom Scheitern der Russischen Revolution.

Herausgeber

Ulrich Schmid, 1965 geboren, Slawist und Osteuropahistoriker, lehrt russische Kulturgeschichte in St. Gallen. Im Suhrkamp Verlag erschienen von...

Übersetzerin
Übersetzerin
Übersetzerin

Gabriele Leupold ist Übersetzerin aus dem Russischen (u. a. Michail Bachtin, Vladimir Sorokin, Michail Ryklin) und Veranstalterin von Workshops für Übersetzer und Studierende. Für ihre Arbeit erhielt sie mehrere Preise, u.a. den Celan Preis (2002) für die Übersetzung von Andrej Belyjs Petersburg, sowie den Johann-Heinrich-Voß-Preis (2012).

Übersetzerin

Gabriele Leupold ist Übersetzerin aus dem Russischen (u. a. Michail Bachtin, Vladimir Sorokin, Michail Ryklin) und Veranstalterin von Workshops...


STIMMEN

»De profundis bietet eine beunruhigend aktuelle Lektüre.«
Marko Martin, Deutschlandfunk Kultur
»Eine vorzügliche Ausgabe.«
Wladislaw Hedeler, neues deutschland
»Ein wichtiger Band zur Geschichte von 1917.«
Claus Baumgart, ekz.bibliotheksservice
»De profundis bietet eine beunruhigend aktuelle Lektüre.«
Marko Martin, Deutschlandfunk Kultur
»Eine vorzügliche Ausgabe.«
Wladislaw Hedeler, neues deutschland
»Ein wichtiger Band zur Geschichte von 1917.«
Claus Baumgart, ekz.bibliotheksservice
»Eine würdige Präsentation dieses wichtigen Schlüsselwerks der russischen Geistesgeschichte.«
Volker Strebel, literaturkritik.de
»Dieses Zeitdokument vermittelt einen Eindruck davon, wie die russischen Philosophen und Denker unter dem Schock der Ereigniss die Frage nach ihrer politischen Verantwortung neu stellen.«
tell-review.de

ENTDECKEN

Thema
Im Jahr 2017 jährte sich die Russische Revolution zum 100. Mal. Wir haben Bücher und weiteres Informationsmaterial zu diesem Thema versammelt.
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Die literarische Landkarte Osteuropas wird von Jahr zu Jahr bunter.

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