Die Wiedergewinnung des Realismus

Aus dem Englischen von Joachim Schulte
Die Wiedergewinnung des Realismus
Aus dem Englischen von Joachim Schulte

Als René Descartes im 17. Jahrhundert die Erkenntnistheorie neu erfand, revolutionierte er mehr als eine philosophische Disziplin. Er begründete ein Denkschema, das das metaphysische und ethische Selbstverständnis der westlichen Moderne umfassend geprägt hat und uns – so Hubert Dreyfus und Charles Taylor – bis heute beherrscht. Da es aber auf falschen Voraussetzungen ruht, muss es final dekonstruiert werden. Dies ist das Ziel ihres Buches.

Dazu gilt es, Descartes'...

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Als René Descartes im 17. Jahrhundert die Erkenntnistheorie neu erfand, revolutionierte er mehr als eine philosophische Disziplin. Er begründete ein Denkschema, das das metaphysische und ethische Selbstverständnis der westlichen Moderne umfassend geprägt hat und uns – so Hubert Dreyfus und Charles Taylor – bis heute beherrscht. Da es aber auf falschen Voraussetzungen ruht, muss es final dekonstruiert werden. Dies ist das Ziel ihres Buches.

Dazu gilt es, Descartes' wirkmächtigste Idee vom Tisch zu nehmen. Sie lautet, dass wir nie in direkten Kontakt mit der Außenwelt treten, sondern stets vermittelt durch Vorstellungen in unserem Geist. Dreyfus und Taylor zeigen, dass diese Idee bis in die Gegenwart überlebt hat, sogar bei den Philosophen, die behaupten, sie überwunden zu haben. Und sie entwickeln eine Alternative in Rückbesinnung auf eine Traditionslinie, die von Aristoteles bis zu Heidegger und Merleau-Ponty reicht.

Anhand von Begriffen wie Dasein, Zeitlichkeit und Verkörperung skizzieren sie ein radikal neues Paradigma, das den Menschen als immer schon in direktem Kontakt mit der Welt begreift: einen robusten pluralen Realismus, der auch in ethisch-politischer Hinsicht einheitsstiftende Kraft hat. Es ist der endgültige Abschied von Descartes – souverän inszeniert von zwei der bedeutendsten Denker unserer Zeit.

Bibliografische Angaben

Personen für Die Wiedergewinnung des Realismus

Hubert Dreyfus, geboren 1929, war Professor für Philosophie an der Universität von Kalifornien, Berkeley. Berühmt geworden ist er durch seine kritische Auseinandersetzung mit der Künstlichen Intelligenz, aber auch durch seine Interpretationen von Husserl, Sartre und Foucault. Außerdem galt er als einer der besten Heidegger-Kenner weltweit. Dreyfus war Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und Träger zahlreicher Auszeichnungen. Er starb am 21. April 2017.

Hubert Dreyfus, geboren 1929, war Professor für Philosophie an der Universität von Kalifornien, Berkeley. Berühmt geworden ist er...

Charles Taylor ist emeritierter Professor für Philosophie an der McGill University in Montreal und einer der einflussreichsten Sozialphilosophen der Gegenwart. Geboren 1931 in Kanada, studierte er an der McGill University und an der Universität Oxford, wo er 1961 seinen Ph.D. erwarb. Danach kehrte er nach Montreal zurück und lehrte dort bis zu seiner Emeritierung politische Philosophie. Er hat bahnbrechende Studien vorgelegt, u.a. zu Hegel sowie zum Kommunitarismus, Säkularismus und Multikulturalismus. Charles Taylor nahm Gastprofessuren u.a. an den Universitäten von Oxford, Princeton, Berkeley, an der J.W. Goethe-Universität Frankfurt und der Hebrew University Jerusalem wahr. 1997 erhielt er den Hegel-Preis der Stadt Stuttgart und 2007 den Templeton-Preis...

Charles Taylor ist emeritierter Professor für Philosophie an der McGill University in Montreal und einer der einflussreichsten...

Übersetzer

Joachim Schulte ist Autor mehrerer Bücher über Ludwig Wittgenstein und Mitherausgeber der Kritischen Editionen von Wittgensteins Hauptwerken.

Übersetzer

Joachim Schulte ist Autor mehrerer Bücher über Ludwig Wittgenstein und Mitherausgeber der Kritischen Editionen von Wittgensteins...


STIMMEN

»Mit diesem Buch zeigen Dreyfus und Taylor uns das Bild zweier reifer Denker, die sich auch im hohen Alter noch tadellos im Gelände zwischen künstlicher Intelligenz, Phänomenologie und philosophischer Sparringpartner zurechtfinden.«
Alexander Ertl, Die Tagespost
»Das Buch von Dreyfus und Taylor ist lesenswert, da es deutlich macht, dass realistische Erkenntnisansätze durchaus nicht so diskreditiert sind, wie vor allem zeitgenössische ›Life Sciences‹ glauben machen wollen.«
Bijan Kafi, Anthroposophie (Michaeli 2016)
»Neu ist nicht, was Hubert Dreyfus und Charles Taylor vorschlagen. Aber ihre ausformulierte Präzision erstaunt. «
kreuzer (10/2021)
»Mit diesem Buch zeigen Dreyfus und Taylor uns das Bild zweier reifer Denker, die sich auch im hohen Alter noch tadellos im Gelände zwischen künstlicher Intelligenz, Phänomenologie und philosophischer Sparringpartner zurechtfinden.«
Alexander Ertl, Die Tagespost
»Das Buch von Dreyfus und Taylor ist lesenswert, da es deutlich macht, dass realistische Erkenntnisansätze durchaus nicht so diskreditiert sind, wie vor allem zeitgenössische ›Life Sciences‹ glauben machen wollen.«
Bijan Kafi, Anthroposophie (Michaeli 2016)
»Neu ist nicht, was Hubert Dreyfus und Charles Taylor vorschlagen. Aber ihre ausformulierte Präzision erstaunt. «
kreuzer (10/2021)

ENTDECKEN

Nachricht
Charles Taylor feiert am 5. November seinen 90. Geburtstag. Er ist emeritierter Professor für Philosophie an der McGill University in Montreal und...
Im Fokus
Am 5. November 2016 feiert der Philosoph Charles Taylor seinen 85. Geburtstag.
Im Fokus
Vom 17. bis 19. Juni 2019 hielt der kanadische Philosoph Charles Taylor die erstmals stattfindenden Walter-Benjamin-Lectures an der Humboldt-Universität zu Berlin.

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