Der Autor und Sozialphilosoph Prof. Dr. Axel Honneth wird mit dem diesjährigen Ernst-Bloch-Preis ausgezeichnet, der Ernst-Bloch-Förderpreis geht an die Schriftstellerin Ann Cotten. Der Preis wird alle drei Jahre vom Ernst-Bloch-Zentrum und der Stadt Ludwigshafen vergeben. Er wurde anlässlich des 100. Geburtstags Ernst Blochs im Jahre 1985 im Gedenken und zur Ehrung seines Werkes gestiftet und zeichnet »herausragendes wissenschaftliches oder literarisches Schaffen mit philosophischer Grundhaltung aus, das für unsere Kultur in kritischer Auseinandersetzung mit der Gegenwart bedeutsam ist«. Der Förderpreis dient der Förderung junger Autoren.
In der Begründung der Jury für den Hauptpreis heißt es: »Wie bei keinem anderen bedeutenden Philosophen der Gegenwart stehen Leben und Werk von Axel Honneth in der komplexen Tradition der Kritischen Theorie, die er für unsere heutige gesellschaftliche Wirklichkeit philosophisch neu interpretiert. Mit Rückgriff auf Hegel formuliert er eine Gesellschaftskritik, die sich an Verhältnissen entzündet, in denen die menschliche Würde durch systematisch versagte Anerkennung verletzt wird. Dafür analysiert er sowohl – sozusagen negativ – die Pathologien der Vernunft, wie er zugleich, positiv, den Versuch einer Gerechtigkeitstheorie wagt, die der Gesellschaftsanalyse treu bleibt: die ethische Freiheit verdankt sich demnach einer gelingenden Selbstbeziehung, deren Voraussetzung in der reziproken sozialen Anerkennung liegt.«
Mit Ann Cotten wird erstmals eine Literatin mit dem Ernst-Bloch-Förderpreis ausgezeichnet. In der Begründung der Jury heißt es: »Ann Cotten ist eine höchstreflektierte Dichterin, die sich als Störfall im metaphernberuhigten Literaturbetrieb begreift und inszeniert. Ihre Prosa und ihre Lyrik überprüfen die gängigen Sprech-, Denk-, Erzähl- und Sprechweisen und überschreiten sie gleichzeitig auf neue und bewegende Weise.«
Der Hauptpreis ist mit 10.000 Euro dotiert, der Förderpreis mit 2.500 Euro. Die Preisverleihung findet in einem Festakt am 20. November 2015 im Ernst-Bloch-Zentrum in Ludwigshafen statt.