Marcel Beyer erhält den Georg-Büchner-Preis 2016. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung ehrt damit einen Autor, »der das epische Panorama ebenso beherrscht wie die poetische Mikroskopie«. In der Begründung der Jury heißt es weiter: »Ob Gedicht oder Roman, zeitdiagnostischer Essay oder Opernlibretto, für Marcel Beyer ist Sprache immer auch Erkundung. Er widmet sich der Vergegenwärtigung deutscher Vergangenheit mit derselben präzisen Hingabe, mit der er die Welten der Tiere und Pflanzen erforscht. Er hat den Sound der Straße im Ohr, er kennt die Testgelände der ästhetischen Avantgarden, er ist vertraut mit der tückischen Magie der Medien. Seine Texte sind kühn und zart, erkenntnisreich und unbestechlich. So ist während dreier Jahrzehnte ein unverwechselbares Werk entstanden, das die Welt zugleich wundersam bekannt und irisierend neu erscheinen lässt.«
Der Georg-Büchner-Preis wird am 5. November 2016 in Darmstadt verliehen. Er ist mit 50.000 Euro dotiert und gilt als höchste Auszeichnung der deutschen Literatur. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem Jürgen Becker, Friederike Mayröcker, Alexander Kluge, Sibylle Lewitscharoff und Rainald Goetz.
Von Marcel Beyer erschien zuletzt der Gedichtband Graphit.