Dietmar Dath erhält den Günther Anders-Preis für kritisches Denken 2018. Die neu ausgelobte Auszeichnung wird von der Internationalen Günther Anders-Gesellschaft alle zwei Jahre verliehen und ist mit 20.000 Euro dotiert. Finanzieller Träger des Preises ist die C.H.Beck Stiftung in München.
Der Günther Anders-Preis wird für herausragende Leistungen im Bereich philosophischer, kulturwissenschaftlicher und politischer Essayistik vergeben. In Erinnerung an den Philosophen und Zeitdiagnostiker Günther Anders (1902-1992), der ab 1950 in Wien lebte, werden deutschsprachige Autorinnen und Autoren und deren Werke ausgezeichnet, welche sich – in aufklärerischer Tradition – mit den Lebensbedingungen unserer gegenwärtigen Welt befassen, insbesondere mit den kulturellen, ökonomischen und technisch-medialen Umwälzungen der Zeit. Prämiert wird innovatives und originelles Denken, das mit besonderer ästhetischer Qualität einhergeht, insbesondere mit der Fähigkeit zur sprachlich klaren Vermittlung komplexer Gedanken.
In der Begründung der Preis-Jury heißt es: »Im aktivierenden Impuls, der von Daths Texten ausgeht, in seiner sprachschöpferischen Kraft, seiner Fähigkeit zur epigrammatischen Zuspitzung, in der Balance von aggressiver Herrschaftskritik und Blick für subtile Differenzen, im hartnäckigen, aber auch das Scheitern reflektierenden Festhalten an der Möglichkeit einer verbesserten Welt, in seinem geistigen Kosmopolitismus jenseits hochkultureller, eurozentrischer oder epochaler Borniertheiten, und nicht zuletzt in der erstaunlichen inhaltlichen wie formalen – vom Roman über den Essay, das Drama, die Lyrik bis hin zur musikalischen Performance reichenden – Vielfalt seiner Ausdrucksformen sieht die Jury Qualitäten, die sein Werk in besonderer Weise der Auszeichnung durch den Günther Anders-Preis empfehlen.«
Im Suhrkamp Verlag erschien von Dietmar Dath zuletzt der Roman Leider bin ich tot.