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09.10.2017

Die neue Spielzeit hat begonnen und wir freuen uns über zwei erfolgreiche Österreichische Erstaufführungen: Thomas Köcks preisgekröntes Stück paradies fluten wurde am 9. September am Burgtheater Wien in der Regie von Robert Borgmann aufgeführt und Clemens J. Setzʼ Vereinte Nationen erlebte am 30. September am Schauspielhaus Graz in der Regie von Mathias Schönsee seine Premiere. Eine weitere Inseznierung von Vereinte Nationen ist am 13. Oktober am Volkstheater Wien in der Regie von Holle Münster zu sehen.

Christoph Nußbaumeders Stück Das Wasser im Meer hatte am 15. September seine Deutsche Erstaufführung in einer Neufassung am Hans Otto Theater in Potsdam in der Regie von Stefan Otteni. Fatma Aydemirs vielbesprochener und preisgekrönter Roman Ellbogen feierte seine Uraufführung ebenfalls am 15. September in der Bühnenfassung von Robert Koall am Düsseldorfer Schauspielhaus.
Weitere Inszenierungen zu Ellbogen: 16.11.2017, theaterperipherie Frankfurt am Main; 18.11.2017, Theater Bielefeld und 24.03.2018, Junges Schauspielhaus Hamburg.
 

Thomas Köck paradies fluten (verirrte sinfonie)

DIE MUTTER
die mutter hat immer wie verrückt verantwortung! und zahlungsunfähigkeit! geschrien und
aufsteigerträume! und fast gesungen hoch die töne und den vater angestiert so! und so! und so! und
so! und jetzt hör mir aber zu! und die stimme richtung decke geschraubt! hörst du bitte! und dann
wieder herniedergeregnet fortissimo! mein lieber! wenn deine unternehmung untergeht dann ersäuft
deine familie mit dir!


»Dem Regisseur … gelingt ein Endzeit-Happening mit starken Bildern von Chaos, Gewalt, Erstarrung und Untergang« Krone Zeitung


Clemens J. Setz Vereinte Nationen

ANTON: Ich würde nie was tun, was Grenzen überschreitet. Also so wie der eine Vorschlag mit dem Ohrfeigen.
OSKAR: Mmmh, ja. Die direkten Körperstrafen sind nicht so deins.
ANTON: Andere tun das bestimmt.
OSKAR: Oh ja.
ANTON: Aber das würde für mich ... also, verstehst du, rein für mich persönlich würde das schon eine gewisse Grenze überschreiten.
OSKAR: Es wäre auf jeden Fall ein Stilbruch.

»Die Textvorlage avisiert ein frostiges Kammerspiel über den bereitwilligen Seelenverkauf im Internet und das sonderbare Bedürfnis, sein Innerstes zum Äußeren zu führen ... Ein aktuelles Sitten- und Gesellschaftsbild, von Setz gewohnt vielschichtig ins Licht oder aber Dunkel gerückt.« Kleine Zeitung
 

Christoph Nußbaumeder Das Wasser im Meer

ANNA: Er hat nie was erzählt. Von seiner Kindheit in Böhmen nicht, nicht von der Flucht, auch nicht von seiner ersten Zeit hier.
KATHARINA: Was hätte er denn sagen sollen, dass es schlimm war? Sowas verdrängt man. Mit gutem Recht, sonst überlebt man das nicht. Was du sagst, ist naiv.
ANNA: Man kann aber nur vergessen, wenn man sich vorher erinnert.

»Dem Autor gelingt es, dieses Panorama deutscher Familienabgründe schlüssig aus seinen Figuren abzuleiten und spannend zu erzählen. (…) Auf raffinierte Art schafft es das Stück, das Private mit den großen politischen Fragen zu verknüpfen« Märkische Allgemeine Zeitung
 

Fatma Aydemir Ellbogen

Bühnenfassung: Robert Koall

HAZAL
Elma und ich sagen kein Wort und vermeiden es, einander auszuschauen. Aber wir fühlen es, wir fühlen dasselbe. Es ist so da und es ist so heftig, dass man es fast anfassen kann. Wut. Meine ist so groß, dass sie nicht in mich hineinpasst. Sie droht meine Haut zu sprengen, mich von innen aufzuessen und wieder auszuspucken und wieder aufzuessen. Meine Wut berührt Elmas Wut, kocht und wuchert gemeinsam mit ihr, lässt sich von ihr immer weiter anstacheln.
»Die Sprache ist direkt, heftig, Gangsta-Style. Eignet sich bestens für die Bühne.« Kölner Stadtanzeiger

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Christoph Nußbaumeder, 1978 im niederbayerischen Eggenfelden geboren, ist Dramatiker und Autor. Nach Abitur und Zivildienst arbeitete er in einer Automobilfabrik in Pretoria/ Südafrika und studierte Rechtswissenschaften, Germanistik und Geschichte in Berlin. Seine Stücke wurden u.a. bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen, an der Berliner Schaubühne, am Schauspielhaus Bochum und am Schauspiel Köln uraufgeführt. Die Unverhofften ist sein erster Roman. Christoph Nußbaumeder lebt in Berlin.
Christoph Nußbaumeder, 1978 im niederbayerischen Eggenfelden geboren, ist Dramatiker und Autor. Nach Abitur und Zivildienst arbeitete er in einer...
Autorenfoto zu Christoph Nußbaumeder
Clemens J. Setz wurde 1982 in Graz geboren, wo er Mathematik und Germanistik studierte. Heute lebt er als Übersetzer und freier Schriftsteller in Wien. 2011 wurde er für seinen Erzählband Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Sein Roman Indigo stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2012 und wurde mit dem Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft 2013 prämiert. 2014 erschien sein erster Gedichtband Die Vogelstraußtrompete. Für seinen Roman Die Stunde zwischen Frau und Gitarre erhielt Setz den Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2015. Mit...
Clemens J. Setz wurde 1982 in Graz geboren, wo er Mathematik und Germanistik studierte. Heute lebt er als Übersetzer und freier Schriftsteller...
Autorenfoto zu Clemens J. Setz
Thomas Köck, geboren 1986 in Steyr, Oberösterreich. Er wurde durch Musik sozialisiert und studierte Philosophie in Wien sowie Szenisches Schreiben und Film an der Universität der Künste Berlin. Er arbeitete beim theatercombinat wien, war mit einem Dokumentarfilmprojekt über Beirut zu Berlinale Talents eingeladen, war Hausautor am Nationaltheater Mannheim, bloggt mit KollegInnen auf nazisundgoldmund.net gegen rechts und entwickelt mit Andreas Spechtl unter dem Label ghostdance konzertante readymades. Für seine Theatertexte wurde er mehrfach ausgezeichnet, u.a. 2018 mit dem Literaturpreis »Text & Sprache« des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft...
Thomas Köck, geboren 1986 in Steyr, Oberösterreich. Er wurde durch Musik sozialisiert und studierte Philosophie in Wien sowie Szenisches...
Autorenfoto zu Thomas Köck
Fatma Aydemir, geboren 1986 in Karlsruhe, studierte Germanistik und Amerikanistik in Frankfurt am Main. 2017 erschien ihr mehrfach ausgezeichneter Debütroman Ellbogen. Als Mitherausgeberin brachte sie 2019 den Essayband Eure Heimat ist unser Albtraum heraus. Ihr zweiter Roman Dschinns erschien 2022 und stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Im September 2023 erschien erstmals das Literaturmagazin »Delfi«, welches sie mitgegründet hat und mit herausgibt.
Fatma Aydemir, geboren 1986 in Karlsruhe, studierte Germanistik und Amerikanistik in Frankfurt am Main. 2017 erschien ihr mehrfach ausgezeichneter...
Autorenfoto zu Fatma Aydemir

Stücke


2 Damen/2 Herren
Am Anfang sind es 103 feste Abnehmer. 103 Abonnenten, die für Filme bezahlen, die in der Küche von Anton, Karin und ihrer Tochter Martina entstehen. Anton dreht diese Filme mit einer in der...

Wassermassen gleich dringen die Worte und Bilder auf uns ein, die Thomas Köck im ersten Teil seiner ›Klimatrilogie‹ entwirft. Sind es Fluten aus dem Paradies, die hier anrollen als Fluch, Rache oder...

4 Damen/5 Herren
Anlässlich seines 80. Geburtstages eröffnet Stefan Riedl seinen drei Töchtern und deren Familien, dass er in seiner Heimat sterben möchte. Und die Heimat liegt ferner als erwartet, im böhmischen...