Der Lyriker, Hörspiel- und Prosaautor Jürgen Becker feiert am 10. Juli 2012 seinen 80. Geburtstag. Jürgen Becker, 1932 in Köln geboren, verbrachte ab 1939 seine Kindheit in Erfurt. 1950 zog er zurück nach Köln. Nach kurzem, abgebrochenem Studium begann er seine Existenz als freier Schriftsteller. Becker übte verschiedene Tätigkeiten aus, war u. a. Mitarbeiter im Westdeutschen Rundfunk, Lektor im Rowohlt Verlag, Leiter des Suhrkamp Theaterverlags und Leiter der Hörspielabteilung im Deutschlandfunk.
Große Aufmerksamkeit fand Jürgen Becker mit seinem ersten Prosabuch Felder (1964); die beiden folgenden Bücher Ränder (1968) und Umgebungen (1970) festigten seinen Ruf als Verfasser experimenteller Literatur.
Wende und Wiedervereinigung wirkten entscheidend auf das Schreiben Jürgen Beckers ein. Die Wiederentdeckung der Orte und Landschaften zwischen Elbe und Oder, Rügen und Thüringer Wald motivierten seine Gedichtbände Foxtrott im Erfurter Stadion (1993) und Journal der Wiederholungen (1999), die Erzählung Der fehlende Rest (1997) und vor allem den im Sommer 1999 erschienenen Roman Aus der Geschichte der Trennungen.
Jürgen Beckers Werk wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. erhielt er den Preis der Gruppe 47, den Literaturpreis der Bayerischen Akademie der schönen Künste, das Villa Massimo Stipendium, den Bremer Literaturpreis, den Heinrich Böll Preis sowie den Uwe-Johnson-Preis.
Im Juni diesen Jahres erschien im Suhrkamp Verlag Jürgen Beckers Lesebuch: Wie es weiterging - Ein Durchgang - Prosa aus fünf Jahrzehnten.