Jürgen Becker feiert heute seinen 90. Geburtstag.
Becker, geboren 1932 in Köln, lebte während der Kriegs- und Nachkriegsjahre in Erfurt, kehrte jedoch nach einigen weiteren Ortswechseln zwischen 1947 und 1950 nach Köln zurück. Nach einem abgebrochenen Studium begann er seine Existenz als freier Schriftsteller. Seinen Lebensunterhalt bestritt er jahrelang mit wechselnden Tätigkeiten, als Arbeiter und Angestellter, als Werbeassistent und Journalist. Er arbeitete für den WDR und in den Verlagen Rowohlt und Suhrkamp. Zwanzig Jahre lang, bis 1993, leitete er die Hörspielredaktion des Deutschlandfunks.
Durch sein erstes Prosabuch Felder (1964) fand Becker große Aufmerksamkeit; die beiden folgenden Bücher Ränder (1968) und Umgebungen (1970) festigten seinen Ruf als Verfasser experimenteller Literatur. Später, insbesondere in den siebziger und achtziger Jahren, konzentrierte sich Becker auf die Lyrik. In dieser Zeit entstanden u. a. Das Ende der Landschaftsmalerei (1974), Odenthals Küste (1986) und Das Gedicht der wiedervereinigten Landschaft (1988).
2014 wird Becker schließlich als »maßgebliche Stimme der zeitgenössischen Poesie« mit dem Georg-Büchner-Preis geehrt. Neben dem Büchner-Preis wurde sein Werk mit weiteren zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. erhielt er den Preis der Gruppe 47, den Literaturpreis der Bayerischen Akademie der schönen Künste, das Stipendium der Villa Massimo, den Bremer Literaturpreis und den Heinrich-Böll-Preis.
Zuletzt erschienen von Jürgen Becker im Suhrkamp Verlag der Band Die Rückkehr der Gewohnheiten und, anlässlich seines 90. Geburtstags, der von Marion Poschmann herausgegebene Band Gesammelte Gedichte.
Der Suhrkamp Verlag gratuliert seinem Autor.