Macabéa ist aus dem Sertao, der vertrockneten Steppenlandschaft im Nordosten Brasiliens, nach Rio de Janeiro gekommen, um als Stenotypistin zu arbeiten. Nur die dumpfe Regelmäßigkeit dieser Existenz bewahrt sie davor, eines jener Kinder zu sein, die in den südamerikanischen Städten herumstreunen wie verlorengegangene Hunde. Dieses Mädchen, das in seiner unveränderlichen Ärmlichkeit das schlechthin nicht Poetisierbare zu repräsentieren scheint, erlebt den Hauch einer Geschichte - einer Liebesgeschichte natürlich. Der letzte große Text von Clarice Lispector, veröffentlicht im Jahr ihres Todes, erzählt die Geschichte Macabéas bis zum Augenblick ihres Sterbens und schildert zugleich die Situation des Autors, der um die Existenz seiner Figur, also vor allem um seine eigene, ringt