Die zweimal Gemordeten

Teil Eins der Post-Sowjetischen Dramolett-Trilogie

Theaterstück
Synopse

Die Familie des Fischfabrikanten sitzt in der Frühjahrssonne auf der Veranda im westsibirischen Kolpaschewo, mit Blick auf den Fluss Ob. Und bekommt durch das Hochwasser ein gründlich verdrängtes, blutiges Kapitel sowjetischer Geschichte vor die Füße gespült: die mumifizierten Leichen aus einem Massengrab der Stalinzeit. Mit Befehl aus Moskau werden die Gemordeten ein zweites Mal vernichtet, indem die Leichen im Fluss versenkt und durch Schiffsschrauben zerstückelt werden.
Dieses reale Ereignis aus dem Mai 1979 nimmt Marjana Gaponenko zum Anlass, anhand der Familie des Fischfabrikanten zu zeigen, wie die Versammlung der vier Generationen darauf reagiert, zwischen automatisiertem Verdrängungsreflex, ökonomischen Ängsten und verzagtem Rebellionsinstinkt.


Marjana Gaponenko wurde 1981 in Odessa (Ukraine) geboren und studierte dort Germanistik. Nach Stationen in Krakau und Dublin lebt sie nun in Mainz und Wien. Sie schreibt seit ihrem sechzehnten Lebensjahr auf Deutsch. Für den Roman Wer ist Martha? (Suhrkamp Verlag) wurde sie mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet. 2016 ist ihr Roman Das letzte Rennen (C. H. Beck) erschienen. Zu den Sternen. A cosmic affaire ist ihr erstes Theaterstück, darauf folgt die Post-Sowjetische Dramolett-Trilogie.
Marjana Gaponenko wurde 1981 in Odessa (Ukraine) geboren und studierte dort Germanistik. Nach Stationen in Krakau und Dublin lebt sie nun in Mainz...
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Nachricht
27.04.2017

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