Zirkuszone

Roman
Aus dem Tschechischen von Milena Oda und Andreas Tretner
Zirkuszone
Roman
Aus dem Tschechischen von Milena Oda und Andreas Tretner
Im ehemaligen Adelssitz von Si?em, einem Städtchen östlich von Prag, kümmern sich Nonnen um verlassene Kinder, die es aus verschiedenen Ländern hierher verschlagen hat. Unter ihnen ist auch der zwölfjährige Russe Ilja. Die flüchtenden Eltern haben ihn und seinen behinderten kleinen Bruder zurückgelassen. Der Alltag der Kinder ändert sich jäh, als Soldaten das »Heimdaheim« stürmen und die katholischen Schwestern deportieren. Unter der Leitung des Kommandanten dominiert ein militärischer...
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Im ehemaligen Adelssitz von Si?em, einem Städtchen östlich von Prag, kümmern sich Nonnen um verlassene Kinder, die es aus verschiedenen Ländern hierher verschlagen hat. Unter ihnen ist auch der zwölfjährige Russe Ilja. Die flüchtenden Eltern haben ihn und seinen behinderten kleinen Bruder zurückgelassen. Der Alltag der Kinder ändert sich jäh, als Soldaten das »Heimdaheim« stürmen und die katholischen Schwestern deportieren. Unter der Leitung des Kommandanten dominiert ein militärischer Drill. Bücher werden verbrannt, die Vergangenheit umgeschrieben und Ilja zum Saboteur ausgebildet. Als Gerüchte über eine bevorstehende Invasion der Armeen der Warschauer-Pakt-Staaten Si?em erreichen, bricht im Heim Chaos aus. Viele Jungen schließen sich den Rebellen in der »Si?emer Autonomen Zone« an. Ilja entdeckt auf einem einrückenden sowjetischen Panzer seinen Vater, Hauptmann Jegorow. Als Dolmetscher und Kartenleser lotst Ilja die Okkupanten durch die verwüstete Landschaft, in der Zwerge, tote Giraffen und Kamele auftauchen: versprengte Teile eines sozialistischen Musterzirkus aus der DDR. Die Geschichte, wie schließlich tschechische Einheiten nach Bayern eindringen und einen Dritten Weltkrieg heraufbeschwören, der die »Zirkuszone« auslöschen wird, ist weit mehr als Karneval und Satire.
Bibliografische Angaben

Personen für Zirkuszone

Jáchym Topol, 1962 in Prag geboren und Sohn des Dramatikers Josef Topol, war nicht nur der Star des literarischen und musikalischen Underground vor 1989 sondern ist auch heute noch der bekannteste tschechische Autor seiner Generation. Als Sechzehnjähriger unterzeichnete er die Charta 77, 1985 begründete er das Underground-Magazin Revolver Revue, seine Zeit als Wehrpflichtiger verbrachte er mit anderen Intellektuellen in der Irrenanstalt, er arbeitete als Heizer und Lagerarbeiter. In den 90er Jahren studierte er Ethnologie und bereiste zwischen 1989 und 1991 als Journalist für die Wochenzeitung Respekt und Drehbuchautor Osteuropa. 1988 erschien in Samizdat sein erster Gedichtband Ich liebe Dich bis zum Irrsinn, 1992/93 folgten Am Dienstag gibt es Krieg und...

Jáchym Topol, 1962 in Prag geboren und Sohn des Dramatikers Josef Topol, war nicht nur der Star des literarischen und musikalischen Underground...

Übersetzerin
Übersetzerin
Übersetzer
Andreas Tretner wurde am 26. Mai 1959 in Gera geboren. Er absolvierte ein Übersetzerstudium an der Universität Leipzig, das er 1981 mit dem Grad eines Diplom-Übersetzers für Russisch und Bulgarisch abschloss. Seit Mitte der 1980er Jahre übersetzt er russische, bulgarische und tschechische Prosa und Lyrik. Tretner ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland, im Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke und Mitgründer des PEN Berlin.
Übersetzer
Andreas Tretner wurde am 26. Mai 1959 in Gera geboren. Er absolvierte ein Übersetzerstudium an der Universität Leipzig, das er 1981 mit dem...

STIMMEN

»Für seinen jüngsten Roman ist Topol, der mit Abstand interessanteste tschechische Autor dieser Jahre, auf Motive vor allem des Vorgängerromans Nachtarbeit zurückgegangen.«
Süddeutsche Zeitung
»Topol führt seine Leser ... in eine Tschechoslowakei der sechziger Jahre, in der auf dem Land ein Freischärlerkrieg tobt ... Zirkuszone ist so heiter, wie ein dunkler Roman sein kann. Wer sich ... noch nicht sicher war, wird jetzt doch Schwierigkeiten haben, einen stärkeren lebenden tschechischen Autoren zu nennen.«
Frankfurter Rundschau
»Für seinen jüngsten Roman ist Topol, der mit Abstand interessanteste tschechische Autor dieser Jahre, auf Motive vor allem des Vorgängerromans Nachtarbeit zurückgegangen.«
Süddeutsche Zeitung
»Topol führt seine Leser ... in eine Tschechoslowakei der sechziger Jahre, in der auf dem Land ein Freischärlerkrieg tobt ... Zirkuszone ist so heiter, wie ein dunkler Roman sein kann. Wer sich ... noch nicht sicher war, wird jetzt doch Schwierigkeiten haben, einen stärkeren lebenden tschechischen Autoren zu nennen.«
Frankfurter Rundschau

ENTDECKEN

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Jáchym Topol beschreibt in seinem Beitrag die »Twilight Zone«, das »Secondhand-Europa«, sein Zuhause, das er nicht tauschen mag. Er berichtet von protzig vulgären...
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Die literarische Landkarte Osteuropas wird von Jahr zu Jahr bunter.

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