Verurteilen

Der strafende Staat und die Soziologie
Aus dem Französischen von Jürgen Schröder
Verurteilen
Der strafende Staat und die Soziologie
Aus dem Französischen von Jürgen Schröder

Über mehrere Jahre hat Geoffroy de Lagasnerie den Verhandlungen in einem Pariser Gericht beigewohnt. Er beobachtete, wie Menschen wegen Raub, Mord, Vergewaltigung oder Körperverletzung angeklagt und verurteilt wurden. Ausgehend von dieser eindringlichen Erfahrung, setzt er zu einer großen Reflexion über den strafenden Staat, die Macht und die Gewalt an. Wie lassen sich dieses System der Repression und seine Kategorien verstehen?

Im Herzen des liberalen Rechtsstaats...

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Über mehrere Jahre hat Geoffroy de Lagasnerie den Verhandlungen in einem Pariser Gericht beigewohnt. Er beobachtete, wie Menschen wegen Raub, Mord, Vergewaltigung oder Körperverletzung angeklagt und verurteilt wurden. Ausgehend von dieser eindringlichen Erfahrung, setzt er zu einer großen Reflexion über den strafenden Staat, die Macht und die Gewalt an. Wie lassen sich dieses System der Repression und seine Kategorien verstehen?

Im Herzen des liberalen Rechtsstaats und seiner Idee der Gerechtigkeit entdeckt de Lagasnerie ein Paradox: Um jemanden verurteilen zu können, muss eine individualistische Erklärung der Tat und ihrer Ursachen kreiert werden; aber zugleich wird jede Straftat als Aggression gegen die »Gesellschaft« und den »Staat« aufgefasst. Das Recht wird als die Herrschaft der Vernunft präsentiert – und produziert zugleich Deprivationen und Traumata. In einer mitreißenden Mischung aus Erzählung und theoretischer Analyse zeigt de Lagasnerie, dass die Justiz mehr ist als eine Antwort auf das Verbrechen: Die Szene des Tribunals ist ein Spiegel unseres Verhältnisses zum Staat und damit unseres Status als politisches Subjekt.

Prix de l’Ecrit Social 2016
Bibliografische Angaben

Personen für Verurteilen

Geoffroy de Lagasnerie, geboren 1982, ist Philosoph und Soziologe. Seit 2013 ist er Professor für Philosophie an der École nationale supérieure d’arts de Cergy-Pontoise. Zusammen mit dem Schriftsteller und Soziologen Édouard Louis gehört er zu einem Kreis junger Pariser Intellektueller, die mit Aktionen für die Rechte Homosexueller und gegen eine neue Fremdenfeindlichkeit in der französischen Öffentlichkeit für Aufsehen gesorgt haben. Er ist Herausgeber der Reihe à venir bei Fayard und bloggt bei Mediapart.

Geoffroy de Lagasnerie, geboren 1982, ist Philosoph und Soziologe. Seit 2013 ist er Professor für Philosophie an der École nationale...


STIMMEN

» ... [als] kritische Reflexion der Justiz hochinteressant.«
Til Knipper, Der Tagesspiegel
»Die revolutionäre Chuzpe, mit der sich der Jungstar der Pariser Intellektuellen hier aus dem Fenster lehnt, … ist ansteckend.«
Philipp Rhensius, taz. die tageszeitung
»Ein UFO in der Welt der Bücher über Strafrecht.«
Le Monde diplomatique
» ... [als] kritische Reflexion der Justiz hochinteressant.«
Til Knipper, Der Tagesspiegel
»Die revolutionäre Chuzpe, mit der sich der Jungstar der Pariser Intellektuellen hier aus dem Fenster lehnt, … ist ansteckend.«
Philipp Rhensius, taz. die tageszeitung
»Ein UFO in der Welt der Bücher über Strafrecht.«
Le Monde diplomatique
»Die radikale ›theoretische Reportage‹ gewährt einen nicht in den überkommenen strafrechtlichen Kategorien gefangenen Blick auf den Bestrafungsapparat. Sie ist eine Anregung zum Nachdenken über machbare Alternativen.«
Volkmar Schöneburg, neues deutschland
»Geoffroy de Lagasnerie hat sich vorgenommen, die großen Fragen neu zu stellen, und das ist ihm auf eine augenöffnende Weise durchaus gelungen.«
Barbara Eisenmann, deutschlandfunk.de

ENTDECKEN

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Vor 100 Jahren ist Walter Benjamins berühmter Essay Zur Kritik der Gewalt erschienen, der bis heute als einer der radikalsten Entwürfe einer Rechtskritik gilt.
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Genau 20 Jahre nach der Veröffentlichung in Frankreich erscheint nun Didier Eribons großes Buch Betrachtungen zur Schwulenfrage erstmals in deutscher Sprache.

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