Literatur aus der und über die Ukraine

»Was ändert der Krieg? Der Krieg ändert das Vokabular. Er reaktiviert Wörter, die man bis dahin nur aus historischen Romanen kannte. Vielleicht weil der Krieg immer auch die Geschichte reaktiviert. Man kann sie sehen, schmecken, riechen, Meist riecht sie verbrannt.« (Aus: Serhij Zhadan, Warum ich nicht im Netz bin)

Plötzlich verändert sich auch das Lesen. In den Büchern von Juri Andruchowytsch und Serhij Zhadan, in ihren Gedichten, Essays und Romanen wird die Gegenwart der letzten Jahre kenntlich. Sie erzählen von Menschen, die ihre postimperiale Geschichte erkunden, sei es in den Karpaten, in Galizien oder im Donbass – sie erzählen von einer Gesellschaft, die sich ihre Freiheit erkämpft hat. Musik, Anarchie, Lachen, Wut, Verzweiflung und die unerschöpfliche Quelle einer neuen Sprache – all das macht die Literatur aus diesem Europa en miniature so kraftvoll. Eine ganze Welt, die nach Putins Willen ausgelöscht werden soll.

Wir haben Bücher und Beiträge von ukrainischen Autor:innen und über das Leben in der Ukraine für Sie zusammengestellt.

Podcast
Anlässlich des ersten Jahrestages der russischen Invasion in der Ukraine spricht Laura de Weck mit unserer Osteuropa-Lektorin Katharina Raabe.
Podcast
Anlässlich des ersten Jahrestages der russischen Invasion in der Ukraine spricht Laura de Weck mit unserer Osteuropa-Lektorin Katharina Raabe.

Podcast
Anlässlich des ersten Jahrestages der russischen Invasion in der Ukraine spricht Laura de Weck mit unserer Osteuropa-Lektorin Katharina Raabe.

Derzeit beliebt

»Wie ein Lichtstrahl in der Finsternis«

30,00 €

Der Preis unserer Freiheit

18,00 €

Im Menschen muss alles herrlich sein

Bestseller
14,00 €

Vielleicht Esther

12,00 €

Radio Nacht

Neu
15,00 €

Posttraumatische Souveränität

18,00 €

Die Erfindung des Jazz im Donbass

13,00 €

Heller Weg, Donezk

20,00 €

Osteuropa zwischen Mauerfall und Ukrainekrieg

18,00 €

Galizien

12,00 €
30,00 €
18,00 €
Bestseller
14,00 €
12,00 €

Einzigartige Einsichten in die aktuelle russische Gesellschaft

Tagebuch vom Ende der Welt
eBook 15,99 €
Der Morgen des 24. Februar 2022 beginnt für Natascha wie jeder andere Tag. Und dann steht am Schultor die Deutschlehrerin ihrer Kinder und weint. Seit Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine führt Natascha ein Tagebuch und notiert, was sich in ihr und um sie herum abspielt. Wie sich in ihr lähmende Angst, Scham und Entsetzen breitmachen, während ringsum das Leben weitergeht, als sei nichts geschehen. Wie Einzelne sich trotz drohender drakonischer Strafen zum Protest auf die Straße wagen. Wie das Leiden der Ukraine wahrgenommen wird (oder auch nicht). Und wie die Sprache, das Gespräch unter Druck gerät – wie kann man noch reden und miteinander sprechen in einem Land, das den Gebrauch von immer mehr Wörtern verbietet?

Mit feinem Ohr kartographiert Kljutscharjowa die Sphäre des Inoffiziellen in Russland – das Tagebuch vom Ende der Welt ist ein mutiges Zeugnis, das uns Einblick in eine mittlerweile geschlossene Gesellschaft gewährt.

Zur aktuellen Lage in der Ukraine

eBook 19,99 €
Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind Tausende Menschen umgekommen, Hunderttausende haben Terror und Zerstörung erlitten, Millionen Bürger sind geflohen. Dennoch: unterstützt vom Westen, halten Staat und Gesellschaft stand. Aus dem Nebel des Krieges entsteht eine neue, ungewisse Zukunft. Die Autorinnen und Autoren des Bandes – Schriftsteller, Wissenschaftlerinnen und Aktivisten, Künstlerinnen und Journalisten – halten die Gleichzeitigkeit fest: die Ruinierung des Lebens und seiner Orte; die zivile und militärische Selbstbehauptung; den Willen, eine neue, friedliche Heimat zu schaffen. Sie beschreiben und analysieren die Situation der traumatisierten Menschen im Krieg – ihre tiefgreifende Veränderung, ihre Fähigkeit, sich in sehr unklaren Zeiten dennoch wiederzufinden.

Eine Chronik der laufenden Ereignisse aus der Ukraine

Himmel über Charkiw
eBook 16,99 €
Für ein Tagebuch fehlt ihm die Zeit. Serhij Zhadan ist Tag und Nacht im beschossenen Charkiw unterwegs – er evakuiert Kinder und alte Leute aus den Vororten, verteilt Lebensmittel, koordiniert Lieferungen an das Militär und gibt Konzerte. Die Posts in den sozialen Netzwerken dokumentieren seine Wege durch die Stadt und sprechen den Charkiwern Mut zu, unermüdlich, Tag für Tag.
Das neue Buch von Serhij Zhadan, der mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2022 ausgezeichnet wurde, ist eine Chronik der laufenden Ereignisse, das Zeugnis eines Menschen, der während des Schreibens in eine neue Realität eintritt und sich der Vernichtung von allem entgegenstemmt. Kein einsamer Beobachter, sondern ein aktiver Zivilist in einer Gesellschaft, die in den letzten acht Jahren gelernt hat, was es bedeutet, gemeinsam stark zu sein.

Beiträge unserer Autorinnen und Autoren aus der Ukraine

Empfehlung
Himmel über Charkiw bildet eine Chronik der laufenden Ereignisse aus der Ukraine. Wir geben Einblicke in das Buch von Serhij Zhadan. 
Audio
Unsere Autorinnen Julia Kissina und Katja Petrowskaja stammen aus Kiew. Hier hören Sie ein Gespräch der beiden mit ihrer Lektorin Katharina Raabe aus dem Jahr 2014.
Video
Serhij Zhadan stellt mit Katharina Raabe seinen Roman Mesopotamien vor.
Empfehlung
Himmel über Charkiw bildet eine Chronik der laufenden Ereignisse aus der Ukraine. Wir geben Einblicke in das Buch von Serhij Zhadan. 
Audio
Unsere Autorinnen Julia Kissina und Katja Petrowskaja stammen aus Kiew. Hier hören Sie ein Gespräch der beiden mit ihrer Lektorin Katharina Raabe aus dem Jahr 2014.
Video
Serhij Zhadan stellt mit Katharina Raabe seinen Roman Mesopotamien vor.
Audio
Interview mit Serhij Zhadan aus dem Jahr 2011, geführt beim »Runden Tisch Ukraine« in der Stadtbibliothek Nürnberg.
Audio
Interview mit Serhij Zhadan aus dem Jahr 2010, in dem er u. a. über die Kulturszene in der Ukraine und seinen Beruf als Autor spricht.
AKTUELLE STIMMEN UNSERER AUTOR:INNEN ZUR SITUATION IN DER UKRAINE
Interview mit Serhij Zhadan: »Dass wir kämpfen werden, geht nicht in ihre Moskowiter Schädel rein« (WELT.de; Paywall)»Wie wilde Brombeeren« – Paolo Giordanos Bericht über seine Reise an die ukrainische Front (Logbuch Suhrkamp)Beitrag über die ukrainische Stadt Charkiw, in dem u. a. Serhij Zhadan zu Wort kommt (SZ.de; Paywall)Gastbeitrag von Serhij Zhadan im SPIEGEL: »In der umzingelten Festung« (SPIEGEL.de)Anna Pritzkau porträtiert Serhij Zhadan: »Die Liebe wird für alle reichen« (FAZ.net; Paywall)»Autorin Marjana Gaponenko bangt um ihre Familie in Odessa« (SWR Fernsehen)Ukranische Autoren kämpfen gegen Putins Krieg (Faz.net)Serhij Zhadans Appell an den Westen: »Liebe Europäer, machen Sie sich keine Illusionen« (SPIEGEL.de)»Wir dürfen nicht vergessen: Dass wir alle als Flüchtling / geboren werden« – Marieke Lucas Rijnevelds Gedicht zum Ukraine-Konflikt (letterenfonds.nl)»Das süße Gift der Nostalgie« – Sasha Marianna Salzmann über das Erfolgsgeheimnis russischer Propaganda (SZ.de; Paywall) Die Autor:innen Juri Andruchowytsch, Natalka Sniadanko und Jurko Prochasko im gemeinsamen Interview (SZ.de; Paywall)Kriegstagebuch von Natalja Kljutscharjowa (ZEIT ONLINE; Paywall)Katja Petrowskaja bei aspekte: »Putin ist nicht so stark, wie wir meinen« (ZDFmediathek)Katja Petrowskaja bei Anne Will: »Der Preis dieses Krieges wird jeden Tag höher« (ARD Mediathek)Serhij Zhadan spricht aus Charkiw zu den Europäern: »Wir haben unsere europäische Wahl bewiesen und haben dafür einen hohen Preis bezahlt« (Twitter)»Die Ukraine verschwindet, oder Putin« – Juri Andruchowytsch im Interview (NZZ.ch)Aufzeichnung der Kundgebung auf dem Berliner Bebelplatz am 06. März 2022 – »Für Eure und für unsere Freiheit! Stimmen zum Krieg in der Ukraine« (YouTube)Gedicht von Albert Ostermaier über den Krieg in der Ukraine: Nach Kiew (SZ.de)Katja Petrowskaja über den ukrainischen Widerstand und Kiew im Krieg (FAZ.net)Die Moskauer Schriftstellerin Alissa Ganijewa über »die neue Wirklichkeit« Russlands (WELT.de)Ulrich Schmid mit einem Kommentar zur russischen Bevölkerung: »Wo bleibt der russische Volksaufstand?« (NZZ.ch)Katja Petrowskaja, Serhij Zhadan und Marina Weisband darüber, wie sie den Kriegsbeginn in ihrem Geburtsland erlebt haben (ZEIT ONLINE; Paywall)Juri Andruchowytsch diskutiert im Podcast Der zweite Gedanke über den Krieg gegen die Ukraine und ob dieser eine Neuordnung Europas bedeutet (rbbKultur)Mykola Rjabtschuk über »die fatale Blindheit des Westens« (ZEIT ONLINE; Paywall)Juri Andruchowytsch im Gespräch in der »Kulturzeit« (3sat)Sasha Marianna Salzmann über »Geschichte & Sprache der Ukraine als Leerstelle« (Deutschlandfunk Kultur)Alissa Ganijewa: »Ich schäme mich« (ZEIT ONLINE; Paywall)»Sasha Marianna Salzmann erinnert an die Leerstellen in der ukrainischen Geschichte« (NZZ.ch)Katja Petrowskaja: »Ein geisteskranker Diktator überfällt mein Land« (SPIEGEL.de; Paywall)


Noch nicht das richtige Buch dabei?

Gehen Sie auf literarische Weltreise und und entdecken Sie weitere Länderschwerpunkte:

Literarische Weltreise

Manfred Sapper, geboren 1962, ist Chefredakteur der Zeitschrift Osteuropa.

Manfred Sapper, geboren 1962, ist Chefredakteur der Zeitschrift Osteuropa.

Serhij Zhadan, 1974 im Gebiet Luhansk/Ostukraine geboren, studierte Germanistik, promovierte über den ukrainischen Futurismus und gehört seit 1991 zu den prägenden Figuren der jungen Szene in Charkiw. Er debütierte als 17-Jähriger und publizierte zwölf Gedichtbände und sieben Prosawerke. Für Die Erfindung des Jazz im Donbass wurde er mit dem Jan-Michalski-Literaturpreis und mit dem Brücke-Berlin-Preis 2014 ausgezeichnet (zusammen mit Juri Durkot und Sabine Stöhr). Die BBC kürte das Werk zum »Buch des Jahrzehnts«. 2022 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Zhadan lebt in Charkiw, Ukraine.

Serhij Zhadan, 1974 im Gebiet Luhansk/Ostukraine geboren, studierte Germanistik, promovierte über den ukrainischen Futurismus und gehört...

Katja Petrowskaja, 1970 in Kiew geboren, lebt seit 1999 in Berlin. Sie studierte in Tartu, Stanford und Moskau Literaturwissenschaft und ist als Journalistin für deutsch und russischsprachige Medien tätig. Ihr literarisches Debüt Vielleicht Esther (2014) wurde in über 30 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet.
Sie lebt in Tbilissi und Berlin.

Katja Petrowskaja, 1970 in Kiew geboren, lebt seit 1999 in Berlin. Sie studierte in Tartu, Stanford und Moskau Literaturwissenschaft und ist als...



ENTDECKEN

Thema
Die Lage in Belarus, der »letzten Diktatur Europas«, eskaliert zusehends. Wir haben Literatur und aktuelle Beiträge zur aktuellen Situation in Belarus für Sie zusammengestellt.
Thema
Die literarische Landkarte Osteuropas wird von Jahr zu Jahr bunter.
Thema
Die Lage in Belarus, der »letzten Diktatur Europas«, eskaliert zusehends. Wir haben Literatur und aktuelle Beiträge zur aktuellen Situation in Belarus für Sie zusammengestellt.
Thema
Die literarische Landkarte Osteuropas wird von Jahr zu Jahr bunter.