»Was ändert der Krieg? Der Krieg ändert das Vokabular. Er reaktiviert Wörter, die man bis dahin nur aus historischen Romanen kannte. Vielleicht weil der Krieg immer auch die Geschichte reaktiviert. Man kann sie sehen, schmecken, riechen, Meist riecht sie verbrannt.« (Aus: Serhij Zhadan, Warum ich nicht im Netz bin)
Plötzlich verändert sich auch das Lesen. In den Büchern von Juri Andruchowytsch und Serhij Zhadan, in ihren Gedichten, Essays und Romanen wird die Gegenwart der letzten Jahre kenntlich. Sie erzählen von Menschen, die ihre postimperiale Geschichte erkunden, sei es in den Karpaten, in Galizien oder im Donbass – sie erzählen von einer Gesellschaft, die sich ihre Freiheit erkämpft hat. Musik, Anarchie, Lachen, Wut, Verzweiflung und die unerschöpfliche Quelle einer neuen Sprache – all das macht die Literatur aus diesem Europa en miniature so kraftvoll. Eine ganze Welt, die nach Putins Willen ausgelöscht werden soll.
Wir haben Bücher und Beiträge von ukrainischen Autor:innen und über das Leben in der Ukraine für Sie zusammengestellt.