Dialoge

Aus dem Französischen von Gerda von Uslar, Walter Maria Guggenheimer, Werner Spies und Walter Boehlich
Dialoge
Aus dem Französischen von Gerda von Uslar, Walter Maria Guggenheimer, Werner Spies und Walter Boehlich

»Ihre Dialoge haben die träge Gefährlichkeit eines Krokodils«, schrieb ein Kritiker der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu der Prosa der Marguerite Duras. Das trifft auch ihre Theaterstücke.
In fast jedem Stück reduziert sich die »Handlung« auf zwei Partner: die beiden jungen Leute, die sich im Gespräch im Park treffen, sich suchen, ein Verständnis möglich erscheinen lassen, wieder auseinandergehen; das Paar, das sich gerade hat scheiden lassen, sich am Abend zufällig im selben...

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»Ihre Dialoge haben die träge Gefährlichkeit eines Krokodils«, schrieb ein Kritiker der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu der Prosa der Marguerite Duras. Das trifft auch ihre Theaterstücke.
In fast jedem Stück reduziert sich die »Handlung« auf zwei Partner: die beiden jungen Leute, die sich im Gespräch im Park treffen, sich suchen, ein Verständnis möglich erscheinen lassen, wieder auseinandergehen; das Paar, das sich gerade hat scheiden lassen, sich am Abend zufällig im selben Hotel gegenübersteht; und La Musica kommt wieder, füllt sie, steigt ihnen bis zur Kehle, wird sie immer begleiten; die beiden unbegreiflichen Alten, die ihre schuldlose Nichte umbrachten und stückweise vom Viadukt herunter in die Güterwagen der Eisenbahnen fallen ließen, sich später fragend, warum, grübelnd über die jäh aus ferner Zeit in die Einsamkeit einbrechende Verdi-Melodie und die »Zeit, die beschäftigt werden muß«.
Vom Liebespaar, vom Ehepaar, vom Mörderpaar zum Paar der sehr alten und sehr reichen Mutter und ihres Sohnes, der sein eigenes Leben lebt, so wie er schon als Junge Ganze Tage in den Bäumen verbrachte, unabhängig, egoistisch und eben darum geliebt. Der Versuch, zurückzuholen, was einmal Wirklichkeit war, mißlingt. Dialoge der Entfremdung. Auch bei den drei Straßenpassanten, die eines Hundes bedürfen, um von Seen und Schlössern zu träumen, die Gelegenheit, noch einmal zum Sprechen zu kommen, aber zu welchem Geschwätz!
Es fehlt den Stücken der Duras keineswegs an Grausamkeit, freilich auch nicht an Moquerie. Ihre Probleme sind im gängigen Sinne weitaus konkreter als die Becketts, sie gehören in unsere soziale Umwelt, schildern das real Vorkommende, aber Nicht-Alltägliche als ein Stück Alltagswirklichkeit derer, die durch Einsamkeit zu extremen Handlungen gezwungen werden, die wehrlos sind und sich durch verzweifelten Kalkül gegen die wehren, die sie wehrlos machen.«

Gespräch im Park. Aus dem Französischen von Gerda von Uslar. Die Viadukte. Ein Stück in zwei Akten. Deutsch von Walter Maria Guggenheimer. Ganze Tage in den Bäumen. Schauspiel in drei Akten. Deutsch von Werner Spies. Seen und Schlösser. Deutsch von Walter Boehlich. La Musica. Deutsch von Walter Boehlich.
Inhaltsverzeichnis
Bibliografische Angaben

Personen für Dialoge

Marguerite Duras wurde am 4. April 1914 in der ehemaligen französischen Kolonie Gia Dinh, dem heutigen Vietnam als Marguerite Donnadieu geboren und starb am 3. März 1996 in Paris. Sie besuchte das Lycée Français in Saigon und machte 1931 Abitur. Ein Jahr später siedelte die Familie nach Paris um, wo sie an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Paris und an der École des Sciences Politiques studierte. Von 1935 bis 1941 arbeitete sie als Sekretärin im Ministère des Colonies. 1939 heiratete sie Robert Antelme. Beide waren ab 1940 in der Résistance aktiv. Antelme wurde später ins Konzentrationslager Dachau deportiert. 1943 erschien ihr Debütroman Les Impudents (Die Schamlosen) unter...

Marguerite Duras wurde am 4. April 1914 in der ehemaligen französischen Kolonie Gia Dinh, dem heutigen Vietnam als Marguerite Donnadieu...

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