Die Tochter des 20. Jahrhunderts

Aus dem Italienischen von Friederike Hausmann und Maja Pflug
Die Tochter des 20. Jahrhunderts
Aus dem Italienischen von Friederike Hausmann und Maja Pflug

 »Dies ist kein Geschichtsbuch. Es ist das, was in meinem Gedächtnis auftaucht, wenn ich den zweifelnden Blick der Menschen um mich herum auffange: Warum bist du Kommunistin gewesen? Warum sagst du, du bist es noch? Was meinst du damit? Ohne eine Partei, ohne Ämter, an der Seite einer Zeitung, die dir nicht mehr gehört? Ist es eine Illusion, an die du dich klammerst, aus Sturheit, aus Altersstarrsinn? Ab und zu hält mich jemand freundlich an: >Sie waren ein Mythos!< Doch wer will...

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 »Dies ist kein Geschichtsbuch. Es ist das, was in meinem Gedächtnis auftaucht, wenn ich den zweifelnden Blick der Menschen um mich herum auffange: Warum bist du Kommunistin gewesen? Warum sagst du, du bist es noch? Was meinst du damit? Ohne eine Partei, ohne Ämter, an der Seite einer Zeitung, die dir nicht mehr gehört? Ist es eine Illusion, an die du dich klammerst, aus Sturheit, aus Altersstarrsinn? Ab und zu hält mich jemand freundlich an: >Sie waren ein Mythos!< Doch wer will schon ein Mythos sein? … Die Sache des Kommunismus und der Kommunisten im 20. Jahrhundert hat so kläglich geendet, daß man sich unbedingt damit auseinandersetzen muß. Was bedeutete es, in Italien ab 1943 Kommunist zu sein? Als Parteimitglied, nicht nur aus innerer Überzeugung, bei der man sich immer herausreden kann: >Mit diesem oder jenem habe ich nichts zu tun.< Ich beginne, indem ich mich selbst befrage. Ohne Bücher oder Dokumente zu konsultieren, aber nicht ohne manchen Zweifel.«

Rossana Rossanda ist ein Mythos. Denn welche Frau außer ihr gäbe es, die – lange nach Rosa Luxemburg – als Kommunistin und Intellektuelle, kulturell ebenso engagiert wie politisch, analytisch und kämpferisch innerhalb der Partei und draußen derart glaubwürdig und überzeugend gewirkt hätte? Dies sind ihre Erinnerungen: ein Rechenschafts- und Selbstprüfungsbericht. Die Memoiren einer Frau, die Geschichte machte. 

 

Bibliografische Angaben

Personen für Die Tochter des 20. Jahrhunderts

Geboren 1924 in Pola (Istrien), trat Rossana Rossanda 1943 in die Kommunistische Partei ein und beteiligte sich am Widerstandskampf. 1959 wurde sie ins Zentralkomitee gewählt. Nach ihrem Ausschluß aus der Partei gründete sie 1969 die Zeitschrift und spätere Tageszeitung il manifesto.
Geboren 1924 in Pola (Istrien), trat Rossana Rossanda 1943 in die Kommunistische Partei ein und beteiligte sich am Widerstandskampf. 1959 wurde sie...
Übersetzerin

Friederike Hausmann, geboren 1945 in Creglingen bei Stuttgart, studierte Geschichte und Latein in Berlin. Nach dem Studium lebte sie in Florenz, wo sie ihre Arbeit als Übersetzerin für italienische Texte begann.

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Friederike Hausmann, geboren 1945 in Creglingen bei Stuttgart, studierte Geschichte und Latein in Berlin. Nach dem Studium lebte sie in Florenz,...

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»Geblieben sind ihre klugen Aufsätze und Bücher, deren sensible Sprache beeindruckt.«
DIE ZEIT
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