Dieses Imaginäre – so lautet die Prämisse von Castoriadis’ großem Neuentwurf einer politischen Philosophie – ist die schöpferische Einbildungskraft des Menschen: unerschöpfliche Quelle von Neuem in der Geschichte und nie erlahmende Triebkraft der Selbstveränderung der Gesellschaft. Erst wenn das historische Werden nicht bloß als Neukombination bereits vorliegende Elemente, sondern als ›ontologische Schöpfung‹ neuer Typen und Gestalten anerkannt wird, lässt sich die Weise, in der eine...
Dieses Imaginäre – so lautet die Prämisse von Castoriadis’ großem Neuentwurf einer politischen Philosophie – ist die schöpferische Einbildungskraft des Menschen: unerschöpfliche Quelle von Neuem in der Geschichte und nie erlahmende Triebkraft der Selbstveränderung der Gesellschaft. Erst wenn das historische Werden nicht bloß als Neukombination bereits vorliegende Elemente, sondern als ›ontologische Schöpfung‹ neuer Typen und Gestalten anerkannt wird, lässt sich die Weise, in der eine Gesellschaft sich selbst, die Natur und die Menschen sieht, als ›instituiertes‹ Sediment ihrer eigenen ›instituierenden‹ Tätigkeit begreifen.
Horst Brühmann, geboren 1951 in Borken, studierte Philosophie, Politik- und Literaturwissenschaft in Frankfurt am Main. Er war als Lehrbeauftragter an der Universität in Frankfurt am Main und als Lektor im wissenschaftlichen Lektorat u. a. im Suhrkamp Verlag tätig. Außerdem arbeitete er als Übersetzer für wissenschaftliche Texte. Er starb am 24. Februar 2022 in Frankfurt.
Horst Brühmann, geboren 1951 in Borken, studierte Philosophie, Politik- und Literaturwissenschaft in Frankfurt am Main. Er war als...