Hannah Arendt / Gershom Scholem Der Briefwechsel

1939-1964
Herausgegeben von Marie Luise Knott. unter Mitarbeit von David Heredia. Mit ca. 20 Abbildungen
Hannah Arendt / Gershom Scholem Der Briefwechsel
1939-1964
Herausgegeben von Marie Luise Knott. unter Mitarbeit von David Heredia. Mit ca. 20 Abbildungen

»Juden sterben in Europa und man verscharrt sie wie Hunde.« So schließt der Brief, in dem Hannah Arendt im Oktober 1940 Gershom Scholem mitteilt, daß sich Walter Benjamin auf der Flucht vor den Nazis das Leben genommen hat. In Zeiten größter Bedrohung beginnt eine Korrespondenz, die getragen ist vom Engagement für das Werk des gemeinsamen Freundes und in der von New York und Jerusalem aus immer die Welt des europäischen Judentums im Blick bleiben wird. Im Auftrag der Jewish Cultural...

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»Juden sterben in Europa und man verscharrt sie wie Hunde.« So schließt der Brief, in dem Hannah Arendt im Oktober 1940 Gershom Scholem mitteilt, daß sich Walter Benjamin auf der Flucht vor den Nazis das Leben genommen hat. In Zeiten größter Bedrohung beginnt eine Korrespondenz, die getragen ist vom Engagement für das Werk des gemeinsamen Freundes und in der von New York und Jerusalem aus immer die Welt des europäischen Judentums im Blick bleiben wird. Im Auftrag der Jewish Cultural Reconstruction, deren Ziel die Rettung der von den Nazis geraubten jüdischen Kulturgüter ist, reisen Hannah Arendt wie auch Gershom Scholem in den frühen Nachkriegsjahren erstmals wieder nach Deutschland. Dieses weitgehend unbekannte Kapitel in beider Geschichte wird über die Briefe hinaus durch bislang unveröffentlichte Berichte Hannah Arendts von ihrer Deutschlandreise 1949/50 dokumentiert. 1963 erscheint Hannah Arendts Buch Eichmann in Jerusalem. Ihre darin geäußerte Kritik an jüdischen Repräsentanten während der Zeit der Shoah wird von Gershom Scholem in einer auch öffentlich ausgetragenen Kontroverse radikal verworfen: Der über mehr als zwei Jahrzehnte aufrechterhaltene Dialog in Briefen endet im Schweigen.

Der erstmals publizierte Briefwechsel von Hannah Arendt und Gershom Scholem ist ein einzigartiges zeithistorisches Dokument: eine Auseinandersetzung über entscheidende Fragen jüdischer Geschichte und jüdisches Selbstverständnis nach der Shoah, geführt von zwei der bedeutendsten Denker deutsch-jüdischer Herkunft im 20. Jahrhundert.

Bibliografische Angaben

Personen für Hannah Arendt / Gershom Scholem Der Briefwechsel

Gershom Scholem (1897–1982) begründete mit seinen Werken einen neuen Forschungszweig: die wissenschaftliche Erforschung der jüdischen Mystik, die ein neues Verständnis des Judentums und der jüdischen Geschichte eröffnet hat.

Gershom Scholem (1897–1982) begründete mit seinen Werken einen neuen Forschungszweig: die wissenschaftliche Erforschung der jüdischen Mystik, die...

Hannah Arendt, am 14. Oktober 1906 in Linden bei Hannover als Kind jüdischer Eltern geboren, studierte u.a. Philosophie und promovierte 1929 bei Karl Jaspers zum Liebesbegriff bei Augustin. 1933 Verhaftung in Berlin, danach Emigration nach Paris. 1940 Internierung in Gurs (Südfrankreich), Flucht und Emigration in die USA. Wichtigste Veröffentlichungen: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft (1955), Vita activa oder Vom tätigen Leben (1960), Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen (1964, engl. 1963). Hannah Arendt starb am 4. Dezember 1975 in New York.

Hannah Arendt, am 14. Oktober 1906 in Linden bei Hannover als Kind jüdischer Eltern geboren, studierte u.a. Philosophie und promovierte 1929 bei...

Herausgeberin

Marie Luise Knott, geboren 1953, lebt als freie Autorin und Übersetzerin in Berlin. 2011 erschien Verlernen. Denkwege bei Hannah Arendt. Im Jüdischen Verlag erschien, von ihr herausgegeben, der Briefwechsel zwischen Hannah Arendt und Gerschom Scholem.

Herausgeberin

Marie Luise Knott, geboren 1953, lebt als freie Autorin und Übersetzerin in Berlin. 2011 erschien Verlernen. Denkwege bei Hannah Arendt....


STIMMEN

»Exemplarisch markiert der Briefwechsel unterschiedliche Denkpositionen, die nicht nur hinsichtlich deutsch-jüdischer Geschichte bis heute bedeutsam sind. Er vermittelt einen unverstellten Eindruck vom Wesen der beiden Briefeschreiber - ihrer geistigen Größe, ihrer Idiosynkrasien, ihrem Temperament, ihrer Herzensbildung. Das Geschriebene ist konzis, klug, menschlich und klingt so lebendig, dass man das Gefühl hat, einem Gespräch zu lauschen.«
Carsten Hueck, Deutschlandfunk Kultur
»Für jede Generation politisch-philosophisch wie historisch interessierter Leser bleibt der Briefwechsel zwischen Arendt und Scholem unbedingt lesenswert.«
Thorsten Paprotny, rezensionen.ch
»Exemplarisch markiert der Briefwechsel unterschiedliche Denkpositionen, die nicht nur hinsichtlich deutsch-jüdischer Geschichte bis heute bedeutsam sind. Er vermittelt einen unverstellten Eindruck vom Wesen der beiden Briefeschreiber - ihrer geistigen Größe, ihrer Idiosynkrasien, ihrem Temperament, ihrer Herzensbildung. Das Geschriebene ist konzis, klug, menschlich und klingt so lebendig, dass man das Gefühl hat, einem Gespräch zu lauschen.«
Carsten Hueck, Deutschlandfunk Kultur
»Für jede Generation politisch-philosophisch wie historisch interessierter Leser bleibt der Briefwechsel zwischen Arendt und Scholem unbedingt lesenswert.«
Thorsten Paprotny, rezensionen.ch

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