Hermann Hesse gehört zu den Autoren, die das Glück hatten, alt zu werden und alle Lebensstufen erfahren und darstellen zu können. Zu den schönsten seiner Schilderungen gehören Hesses Äußerungen über die letzten Jahre des Lebens, in denen »die Wirklichkeit eine spielerische Surrealität gewinnt und die Vergangenheit im Verhältnis zur Gegenwart an Realität zunimmt«. Als Ausgleich zu den körperlichen Gebrechen rühmt er »den Schatz an Bildern, die man nach einem langen Leben im Gedächtnis...
Hermann Hesse gehört zu den Autoren, die das Glück hatten, alt zu werden und alle Lebensstufen erfahren und darstellen zu können. Zu den schönsten seiner Schilderungen gehören Hesses Äußerungen über die letzten Jahre des Lebens, in denen »die Wirklichkeit eine spielerische Surrealität gewinnt und die Vergangenheit im Verhältnis zur Gegenwart an Realität zunimmt«. Als Ausgleich zu den körperlichen Gebrechen rühmt er »den Schatz an Bildern, die man nach einem langen Leben im Gedächtnis trägt und denen man sich mit dem Schwinden der Aktivität mit ganz anderer Teilnahme zuwendet als je zuvor. Menschen, die uns bereits verlassen haben, leben in uns weiter, leisten uns Gesellschaft und blicken uns aus lebendigen Augen an.«
Zudem vermittelt der Band durch die Bilder von Hesses jüngstem Sohn Martin – einem als »Poet der Kamera« gerühmten Berufsfotografen – Einblicke in den Lebens- und Arbeitsalltag des Dichters, in sein Atelier, die Bibliothek und viele andere Räume seines Hauses sowie authentische Szenen aus seinem Garten und Weinberg in Montagnola. Selten kann die geistige Atmosphäre einer Schriftstellerexistenz so eindringlich vermittelt werden wie in diesem lebensnahen Album, das den Dichter bei seiner Arbeit am Schreibtisch, beim Aquarellieren, im Garten und im Dialog mit seinen Gästen zeigt. Die Übereinstimmung von Bildern und Texten belegt einmal mehr die überzeugende Entsprechung von Hesses Leben und Werk.
»Wer alt geworden ist und darauf achtet, der kann beobachten, wie trotz dem Schwinden der Kräfte und Potenzen ein Leben noch spät und bis zuletzt mit jedem Jahr das unendliche Netz seiner Beziehungen und Verflechtungen vergrößert und vervielfältigt und wie, solange ein Gedächtnis wach ist, doch von all dem Vergänglichen und Vergangenen nichts verloren geht.« Hermann Hesse
Hermann Hesse, geboren am 2.7.1877 in Calw/Württemberg als Sohn eines baltendeutschen Missionars und der Tochter eines württembergischen Indologen, starb am 9.8.1962 in Montagnola bei Lugano.
Er wurde 1946 mit dem Nobelpreis für Literatur, 1955 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Nach einer Buchhändlerlehre war er seit 1904 freier Schriftsteller, zunächst in Gaienhofen am Bodensee, später im Tessin.
Er ist einer der bekanntesten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts.
Hermann Hesse, geboren am 2.7.1877 in Calw/Württemberg als Sohn eines baltendeutschen Missionars und der Tochter eines württembergischen...