Ehrengabe der Heinrich-Heine-Gesellschaft

Nachricht
19.01.2012

Die Heinrich-Heine-Gesellschaft verleiht ihre Ehrengabe 2012 an den bosnischen Schriftsteller Dževad Karahasan. Damit geht der Preis zum ersten Mal an einen Autor außerhalb des deutschsprachigen Raumes und ehrt einen Essayisten, der in seiner Interpretationskunst die gesamte abendländische und morgenländische Kultur vereinigt und durch die Geschichte hindurch ihre Traditionsfäden aufzeigt.

In der Begründung der Jury heißt es: »Er schöpft ganz im heineschen Sinne als ›Künstler, Tribun und Apostel‹ aus dem Wissen der Mensch- heitsgeschichte samt ihren Höhen und Tiefen. Mit unablässigem und souveränem poetischen Charme über- windet er die Grenzen von Ländern, Zeiten, Kulturen und Religionen, zumal im muslimisch-christlichen Kontext. Als Dramatiker, Erzähler und Essayist trägt er nachhaltig zur inneren wie äußeren Befreiung aus der Unterdrückung bei und hilft durch sein Werk, humane Bedingungen zu schaffen.«

Die Heinrich-Heine-Gesellschaft zeichnet seit 1965 Persönlichkeiten mit der Ehrengabe für ihr literarisch-publizistisches Wirken aus. Die Ehrengabe ist ein undotierter Literaturpreis. Sie besteht aus einer Bronzearbeit (Buchobjekt »Die Schere der Zensur«) von Bert Gerresheim, dem Schöpfer des Düsseldorfer Heine-Monuments.


Dževad Karahasan, 1953 in Duvno/Jugoslawien geboren, zählte zu den bedeutendsten europäischen Autoren der Gegenwart. Sein umfangreiches Werk umfasst Romane, Essays, Erzählungen und Theaterstücke. Er wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung 2004 und mit dem Goethepreis der Stadt Frankfurt 2020. Dževad Karahasan verstarb am 19. Mai 2023 im Alter von 70 Jahren in Graz.
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