Forever young: Brecht

08.09.2012

Ungebrochen - und in Zeiten der wirtschaftlichen Krisenszenarien und des zunehmenden Gefühls der sozialen Unsicherheit vielleicht stärker denn je - ist das Interesse der Bühnen, sowohl der deutschen als auch der internationalen, am Werk Bertolt Brechts.

Welch herausgehobene Stellung das Werk Bertolt Brechts auf den Spielplänen einnimmt, macht gerade auch ein Blick in die aktuelle Werkstatistik des Deutschen Bühnenvereins deutlich. Mit immerhin 305 Aufführungen in 16 Inszenierungen (Premieren und Wiederaufnahmen) liegt Die Dreigroschenoper des genialen Duos Brecht/Weill nur wenige Plätze hinter den Klassikern Faust, Hamlet und Nathan der Weise. Zu den Stücken Brechts mit den meisten Inszenierungen gehören weiter Die heilige Johanna der Schlachthöfe sowie Mutter Courage und ihre Kinder mit jeweils 8 Inszenierungen, gefolgt von Der gute Mensch von Sezuan mit 6 Inszenierungen. In der neu gestarteten Saison wird es allein 8 Neuinszenierungen der Dreigroschenoper geben. In jeweils drei Neuinszenierungen werden die Stücke Der gute Mensch von Sezuan, Die heilige Johanna der Schlachthöfe und Leben des Galilei gezeigt und in den meisten Theatern werden Brecht-Inszenierungen über mehrere Spielzeiten hinweg gezeigt.

Exemplarisch für die anhaltende Aktualität von Brechts Werk ist der Blick auf die kommenden Inszenierungen im krisengeschüttelten Griechenland. Hier wird sich der Vorhang über Neuinszenierungen folgender Stücke heben: Die heilige Johanna der Schlachthöfe, Der gute Mensch von Sezuan, Herr Puntila und sein Knecht Matti und Die Dreigroschenoper.


Bertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren und starb am 14. August 1956 in Berlin. Von 1917 bis 1918 studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München Naturwissenschaften, Medizin und Literatur. Sein Studium musste er allerdings bereits im Jahr 1918 unterbrechen, da er in einem Augsburger Lazarett als Sanitätssoldat eingesetzt wurde. Bereits während seines Studiums begann Brecht Theaterstücke zu schreiben. Ab 1922 arbeitete er als Dramaturg an den Münchener Kammerspielen. Von 1924 bis 1926 war er Regisseur an Max Reinhardts Deutschem Theater in Berlin. 1933 verließ Brecht mit seiner Familie und Freunden Berlin und flüchtete über Prag, Wien und Zürich ...
Bertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren und starb am 14. August 1956 in Berlin. Von 1917 bis 1918 studierte er an der ...
Autorenfoto zu Bertolt Brecht

Stücke


3 Damen/11 Herren
Brecht zeigt in der Heiligen Johanna der Schlachthöfe eine große Börsenspekulation in Fleisch und Vieh auf dem Hin­tergrund einer Überproduktionskrise. Er verlegt die Handlung auf die...

8 Damen/13 Herren
Der Gutsbesitzer Puntila ist nüchtern ein Ausbeuter und betrunken ein Menschenfreund. Nüchtern will Puntila seine Tochter mit einem Aristokraten verheiraten; er ist nicht betrunken, als er einsieht,...

5 Damen/15 Herren
Das Stück, eine Parabel, zeigt am Einzelfall des Mädchens Shen Te das allgemeine Gesetz dieser Welt auf, daß es unmöglich ist, »gut zu sein und doch zu leben«. Drei Götter durchwandern die Welt auf...

Brecht zielt mit der Dreigroschenoper auf die Entlarvung der korrupten Bourgeoisie. Auf der einen Seite erscheint der Bettlerkönig Peachum als Musterbeispiel des Geschäftemachers, für den...