Hans-Matthöfer-Preis 2021 für Philipp Staab sowie Emmanuel Saez und Gabriel Zucman

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14.03.2021

Philipp Staab sowie Emmanuel Saez und Gabriel Zucman werden mit dem Hans-Matthöfer-Preis für Wirtschaftspublizistik 2021 ausgezeichnet. Staab erhält den Preis für sein Buch Digitaler Kapitalismus, Emmanuel Saez und Gabriel Zucman für Der Triumph der Ungerechtigkeit.

Die Auszeichnung Staabs begründet die Jury folgendermaßen: »Philipp Staabs Analyse der Strategien der großen Akteure der Internetökonomie liefert bahnbrechende Erkenntnisse für das Verständnis des digitalen Kapitalismus. Hier agieren Unternehmen nicht nur als Wettbewerber auf Märkten, sondern sie konstituieren selbst diese Märkte, auf denen sie dann gleichzeitig als alleinige Gestalter von Angebots- und Nachfragebedingungen auftreten. Damit ist die auf das Internet gerichtete Wirtschaftspolitik radikal zu überdenken.«

Über Der Triumph der Ungerechtigkeit heißt es in der Begründung der Jury: »Gestützt auf eine brillante historische Analyse der US-Verteilungspolitik zeigen Emmanuel Saez und Gabriel Zucman, wie es dazu kommen konnte, dass Einkommen wie Vermögen so dramatisch auseinandergedriftet sind – und warum dies das Ergebnis bewusster Politik ist. Sie brechen damit das gängige Narrativ, wonach es zu Ungleichheit und niedriger Besteuerung hoher Vermögen keine Alternative gibt. Zudem wird dargelegt, dass die Steuervermeidungsstrategien international tätiger Unternehmen weder zu rechtfertigen, noch unabänderbar sind. Das Buch liefert eine wichtige Vorlage dafür, zu diskutieren, welchen Beitrag Besteuerung leisten kann, um die Spaltung von Gesellschaften zu stoppen.«

Mit dem Preis sollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften geehrt werden, die jenseits der volkswirtschaftlichen Standardtheorie oder des makroökonomischen Mainstreams neue Antworten auf die großen wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Herausforderungen suchen. Ausgelobt wird der Preis jährlich von der Hans-und-Traute-Matthöfer-Stiftung in der Friedrich-Ebert-Stiftung. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Der Jury des Preises gehören an: Prof. Dr. Peter Bofinger (Universität Würzburg, ehem. »Wirtschaftsweiser«), Thomas Fricke (Chefökonom der European Climate Foundation, Kolumnist bei DER SPIEGEL) und Dr. Brigitte Preissl (ehem. Chefredakteurin der Fachzeitschriften Wirtschaftsdienst und Intereconomics). Die Preisverleihung findet im Rahmen des digitalen Kongresses »Wirtschaft Weiter Denken« am 3. Mai 2021 statt.


Gabriel Zucman, geboren 1986, ist Assistant Professor für Wirtschaftswissenschaften an der University of California, Berkeley. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem 2017 mit dem Excellence Award in Global Economic Affairs des Instituts für Weltwirtschaft. Im Suhrkamp Verlag erschien von ihm zuletzt: Steueroasen. Wo der Wohlstand der Nationen versteckt wird (2014).

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Philipp Staab, geboren 1983, ist Professor für die Soziologie der Zukunft der Arbeit an der Humboldt-Universität zu Berlin.

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Emmanuel Saez, geboren 1972, ist Professor für Wirtschaftswissenschaften der University of California, Berkeley. Für seine Arbeiten zu Steuersystemen und Ungleichheit wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt 2014 mit dem Horst-Claus-Recktenwald-Preis für Nationalökonomie. 2018 gab er zusammen mit Facundo Alvaredo, Lucas Chancel, Thomas Piketty und Gabriel Zucman den World Inequality Report heraus.

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