Raymond-Aron-Preis 2011

Nachricht
06.06.2011

Eva Moldenhauer erhält den »Raymond-Aron-Preis« 2011 der DVA-Stiftung für ihre Übersetzung des Werkes
Par delà nature et culture
von Philippe Descola. Das Werk wird unter dem Titel Jenseits von Natur und Kultur im Herbst im Suhrkamp Verlag auf Deutsch erscheinen.
Descola, französischer Anthroploge und Nachfolger von Claude Lévi-Strauss am Pariser Collège de France, analysiert in der Studie die traditionelle abendländische Trennung von Natur und Kultur.
Die Übersetzerin Eva Moldenhauer hat neben Romanen von Claude Simon und Jorge Semprún Werke von Claude Lévi-Strauss und Gilles Deleuze übertragen.

Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre für deutsch-französische Übersetzungen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften verliehen.
Die DVA-Stiftung, eine unselbständige Stiftung in der Robert Bosch Stiftung, widmet sich der Vertiefung des deutsch-französischen Dialogs in Geistes- und Sozialwissenschaften, Literatur und Theater.

Die Preisverleihung findet auf Einladung von Botschafter Maurice Gourdault-Montagne am 8. Juni 2011 in der Französischen Botschaft Berlin statt.


Eva Moldenhauer, 1934 in Frankfurt am Main geboren, war seit 1964 als Übersetzerin tätig. Sie übersetzte Literatur und wissenschaftliche Schriften französischsprachiger Autoren ins Deutsche, u.a. von Claude Simon, Jorge Semprún, Marcel Mauss, Mircea Eliade, Gilles Deleuze und Lévi-Strauss. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Helmut-M.-Braem-Übersetzerpreis und dem Paul-Celan-Preis. Eva Moldenhauer verstarb am 22. April 2019.

Eva Moldenhauer, 1934 in Frankfurt am Main geboren, war seit 1964 als Übersetzerin tätig. Sie übersetzte Literatur und wissenschaftliche Schriften...

Philippe Descola, geboren 1949, ist emeritierter Professor für Anthropologie am Collège de France und gilt als der bedeutendste französische Anthropologe der Gegenwart. In seinen Forschungen entwickelt er eine vergleichende Anthropologie, die sowohl die Humanwissenschaften als auch die Reflexion über die ökologischen Herausforderungen unserer Zeit revolutioniert hat. Für sein Werk wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit der Goldmedaille des Centre national de la recherche scientifique (CNRS), der höchsten wissenschaftlichen Auszeichnung Frankreichs. Sein Buch Die Formen des Sichtbaren. Eine Anthropologie der Bilder gewann 2021 den Prix Fondation Martine Aublet.
Philippe Descola, geboren 1949, ist emeritierter Professor für Anthropologie am Collège de France und gilt als der bedeutendste...