Der Soziologe und Philosoph Jürgen Habermas wird am 18. Juni 90 Jahre alt. Als einer der prominentesten Anhänger der Frankfurter Schule zählt er zu den weltweit bedeutendsten Denkern der Gegenwart. Er befasst sich mit den Fächern Philosophie, Geschichte, Psychologie, Deutsche Literatur und Ökonomie, lehrte unter anderem an den Universitäten Heidelberg, Frankfurt am Main und an der University of California in Berkeley und war viele Jahre Direktor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt. Im Jahr 1973 erschien sein Werk Erkenntnis und Interesse als erster Band der suhrkamp taschenbuch wissenschaft Reihe, die seither Klassiker der Theorie mit innovativen Publikationen verschiedener Wissenschaftsbereiche verbindet.
Für seine wissenschaftlichen Arbeiten und Abhandlungen erhielt Habermas zahlreiche Auszeichnungen und Preise, unter anderem den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels im Jahr 2001. In diesem Jahr legt Habermas einen Doppelband vor: In Auch eine Geschichte der Philosophie zeichnet er die sukzessive Säkularisierung der Philosophie und die zeitgenössischen Transformationen in Wissenschaft, Recht, Politik und Gesellschaft nach.
Ebenfalls im Herbst erscheint Habermas global, herausgegeben von Luca Corchia, Stefan Müller-Doohm und William Outhwaite, ein Werk, das sich der internationalen Wirkungsgeschichte des herausragenden Philosophen widmet und umfassende Einblicke in dessen Lebenswerk gewährt. Die spannungsreiche Entstehung von Habermas’ Denken sowie die zeit- und ideengeschichtlichen Hintergründe beleuchtet Roman Yos in seinem Buch Der junge Habermas.