Michael Weber, 40 Jahre alt, ist schon ein paar Jahre zu lange Assistent eines Parlamentsabgeordneten. Seine Ehe ist zerrüttet, Schulden plagen ihn. Er sucht sich käuflichen Trost, aber auch das will nicht mehr so recht gelingen. Das Stück skizziert in pointierten, tragikomischen Kurzszenen den unaufhaltsamen (?) Abstieg des Normalbürgers Weber. Bis der sich im Baumarkt eine „Hacke“ zulegt, um seinen Nächsten Gewalt anzutun. Turrini hat einen modernen Woyzeck geschrieben – unter heutigen gesellschaftlichen Vorzeichen. Die Unterdrückungsverhältnisse sind subtiler, gleichwohl bestimmen uralte Mächte, Triebe und Affekte das Leben. Es geht um Symptome eines Systems, das Menschen planmäßig verschleißt. Und das Stück macht es sich und uns dabei nicht leicht, weil es einfache Identifikationen unmöglich macht. Weber zeigt sich in seiner entgrenzten Gewalt nicht nur als Opfer der Verhältnisse, als Scheiternder, Verlierer, von Frau und Lohngeliebten Zurückgewiesener, sondern als (Mit-)Täter....