Nach dem Tod des Lukullus muss sich dieser in der Unterwelt vor dem Gericht der Schatten für seine Lebenstaten verantworten. Die Würdigungen, die die Lebenden dem Feldherrn zukommen ließen, stehen im krassen Gegensatz zur Gleichgültigkeit der Toten. Empört stellt er fest, dass seine ruhmreichen Eroberungen, wie er selbst, im Reich der Schatten vollkommen unbekannt sind. So verweist er auf den Totenfries, der in seinem prunkvollen Leichenzug mitgeführt wurde. Er schlägt vor, die darauf abgebildeten Personen zu befragen. Die ersten Zeugen sagen gegen ihn aus, weil er ihren Ländern nur Tod und Zerstörung brachte. Lob finden lediglich sein Koch und ein Bauer, die aussagen, er habe die Kochkunst gewürdigt und den Kirschbaum nach Italien gebracht. Das Schattengericht ist in seiner Meinung gespalten. Der Totenrichter zieht Bilanz: »Nicht ganz leer / Sind deine blutigen Hände befunden. Freilich / War selbst die beste Gabe, den Kirschbaum / Die Bezahlung sehr hoch, leicht / Hättest du mir nur...