In seinem labyrinthischen Garten hoch über dem Gardasee, umgeben von den Resten einer manischen Sammlerleidenschaft, wird der alte Dichter Gabriele D’Annunzio von den Personen seines Lebens heimgesucht. Mißtrauisch, pathetisch und in seinem herrischen Stolz getroffen muß dieser letzte Vertreter des europäischen Ästhetizismus mitansehen, wie sein für unsterblich gehaltenes Werk unter den Händen derjenigen, die er als seine willigen Geschöpfe behandelt hat, auf ein normales Maß heruntergestutzt wird. Was als die Krönung seiner Existenz angelegt war, nämlich die Verschränkung von Kunst und Leben in einer unsterblichen Mythologie, erweist sich nun, im Angesicht des Todes, als durchschaubare Illusion.