Auch dieser dritte Band von Gesellschaftsstruktur und Semantik befaßt sich mit Themen der historischen Wissenssoziologie. Die Ausgangshypothese all dieser Studien ist, daß eine Gesellschaft den Übergang von einer Differenzierungsform in eine andere nicht voraussehen oder gar planen, ja nicht einmal beobachten kann. Er muß zukunftsblind vollzogen werden. Dabei helfen Überleitungssemantiken. Traditionen zerbrechen. Das heißt: sie verlieren ihre Offensichtlichkeit, und das, was durch...
Auch dieser dritte Band von Gesellschaftsstruktur und Semantik befaßt sich mit Themen der historischen Wissenssoziologie. Die Ausgangshypothese all dieser Studien ist, daß eine Gesellschaft den Übergang von einer Differenzierungsform in eine andere nicht voraussehen oder gar planen, ja nicht einmal beobachten kann. Er muß zukunftsblind vollzogen werden. Dabei helfen Überleitungssemantiken. Traditionen zerbrechen. Das heißt: sie verlieren ihre Offensichtlichkeit, und das, was durch diese Offensichtlichkeit verdeckt war, kann nun bezeichnet werden. Damit verschieben sich Plausibilitätsgrundlagen, und die Evolution seligiert Ideen, Begriffe, Urteilsgrundlagen, die zu der Differenzierungsform passen, die sich herausbildet.
Kapitel 1 Am Anfang war kein Unrecht
Kapitel 2 Staat und Staatsräson im Übergang von traditionaler Herrschaft zu moderner Politik
Kapitel 3 Individuum, Individualität, Individualismus
Kapitel 4 Die Ausdifferenzierung der Religion
Kapitel 5 Ethik als Reflexionstheorie der Moral
Niklas Luhmann wurde am 8. Dezember 1927 als Sohn eines Brauereibesitzers in Lüneburg geboren und starb am 6. November 1998 in Oerlinghausen bei Bielefeld. Im Alter von 17 Jahren wurde er als Luftwaffenhelfer eingezogen und war 1945 in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Von 1946 bis 1949 studierte er Rechtswissenschaften in Freiburg und absolvierte seine Referendarausbildung. 1952 begann er mit dem Aufbau seiner berühmten Zettelkästen. Von 1954 bis1962 war er Verwaltungsbeamter in Lüneburg, zunächst am Oberverwaltungsgericht Lüneburg, danach als Landtagsreferent im niedersächsischen Kultusministerium. 1960 heiratete er Ursula von Walter. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Seine Ehefrau verstarb 1977. Luhmann erhielt 1960/1961 ein Fortbildungs-Stipendium für die...
Niklas Luhmann wurde am 8. Dezember 1927 als Sohn eines Brauereibesitzers in Lüneburg geboren und starb am 6. November 1998 in Oerlinghausen bei...