Protest

Systemtheorie und soziale Bewegungen
Herausgegeben und eingeleitet von Kai-Uwe Hellmann.
Protest
Systemtheorie und soziale Bewegungen
Herausgegeben und eingeleitet von Kai-Uwe Hellmann.

Der vorliegende Band enthält die Arbeiten Niklas Luhmanns, die sich mit sozialen Bewegungen beschäftigen. In seiner Einleitung macht Kai-Uwe Hellmann deutlich, inwiefern soziale Bewegungen einen interessanten Testfall für den Universalitätsanspruch der Systemtheorie darstellt.

Sozialen Bewegungen kommt die Funktion zu, mit ihrem Protest auf bestimmte Folgeprobleme funktionaler Differenzierung aufmerksam zu machen. Sie leisten außedem eine Selbstbeschreibung moderner Gesellschaft, wie...

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Der vorliegende Band enthält die Arbeiten Niklas Luhmanns, die sich mit sozialen Bewegungen beschäftigen. In seiner Einleitung macht Kai-Uwe Hellmann deutlich, inwiefern soziale Bewegungen einen interessanten Testfall für den Universalitätsanspruch der Systemtheorie darstellt.

Sozialen Bewegungen kommt die Funktion zu, mit ihrem Protest auf bestimmte Folgeprobleme funktionaler Differenzierung aufmerksam zu machen. Sie leisten außedem eine Selbstbeschreibung moderner Gesellschaft, wie sie innerhalb des Schemas funktionaler Differenzierung sonst nicht vorgesehen ist. Die »protestierende Reflexion ... greift Themen auf, die keines der Funktionssysteme, weder die Politik noch die Wirtschaft, weder die Religion noch das Erziehungswesen, weder die Wissenschaft noch das Recht als eigene erkennen würden. Sie stellt sich quer zu dem, was aufgrund eines Primates funktionaler Differenzierung innerhalb der Funktionssysteme an Selbstbeschreibung anfällt.« Von besonderer Bedeutung ist dabei die Risikothematik, da das Risikopotential in der modernen Gesellschaft so weit zugenommen hat, daß immer mehr Entscheidungen anfallen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit die Möglichkeit von Schäden beinhalten. Insofern spielen gerade die neuen sozialen Bewegungen »Betroffenheit gegen Entscheidung« aus.

Vor diesem Hintergrund kommt sozialen Bewegungen eine für moderne Gesellschaft geradezu einzigartige Funktion zu, die innerhalb der modernen Gesellschaft kein funktionales Äquivalent kennt, ohne daß soziale Bewegungen deshalb schon die »Deutlichkeit eines Funktionssystemarrangements« im Sinne funktionaler Differenzierung erkennen lassen.

Bibliografische Angaben

Personen für Protest

Niklas Luhmann wurde am 8. Dezember 1927 als Sohn eines Brauereibesitzers in Lüneburg geboren und starb am 6. November 1998 in Oerlinghausen bei Bielefeld. Im Alter von 17 Jahren wurde er als Luftwaffenhelfer eingezogen und war 1945 in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Von 1946 bis 1949 studierte er Rechtswissenschaften in Freiburg und absolvierte seine Referendarausbildung. 1952 begann er mit dem Aufbau seiner berühmten Zettelkästen. Von 1954 bis1962 war er Verwaltungsbeamter in Lüneburg, zunächst am Oberverwaltungsgericht Lüneburg, danach als Landtagsreferent im niedersächsischen Kultusministerium. 1960 heiratete er Ursula von Walter. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Seine Ehefrau verstarb 1977. Luhmann erhielt 1960/1961 ein Fortbildungs-Stipendium für die...

Niklas Luhmann wurde am 8. Dezember 1927 als Sohn eines Brauereibesitzers in Lüneburg geboren und starb am 6. November 1998 in Oerlinghausen bei...

Herausgeber, Einleitung
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Luhmann wurde 1927 in Lüneburg geboren und gilt als wichtigster deutschsprachiger Vertreter der soziologischen Systemtheorie.

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