Daß die Zeit des Menschen abgelaufen ist, pfeifen die Spatzen von den Dächern; am Anfang des dritten Jahrtausends scheint es aber auch um die Menschen geschehen. Die Decodierung des menschlichen Genoms, die Kartierung des Gehirns und die Computergeneration selbstreproduktiver Roboter markieren das vorläufige Ende einer Wissenschaft vom Menschen, die sein »allgemeines« Wesen immer schon als bekannt voraussetzt. So vollendet sich die Geschoßbahn der Frage »Was ist der Mensch?« im...
Daß die Zeit des Menschen abgelaufen ist, pfeifen die Spatzen von den Dächern; am Anfang des dritten Jahrtausends scheint es aber auch um die Menschen geschehen. Die Decodierung des menschlichen Genoms, die Kartierung des Gehirns und die Computergeneration selbstreproduktiver Roboter markieren das vorläufige Ende einer Wissenschaft vom Menschen, die sein »allgemeines« Wesen immer schon als bekannt voraussetzt. So vollendet sich die Geschoßbahn der Frage »Was ist der Mensch?« im Übermenschen, der nichts Menschliches mehr hat.
Statt die Geschichte der Perfektibilität des Menschen bis zur Verwirklichung dieses Wesens einmal mehr nachzuerzählen, durchkreuzt sie dieses Buch durch seine Kairologie. In den Kapiteln »Der deutsche Mensch als Symptom«, »Schweigen« und »Künstliche Menschen« und in den Medien Philosophie, Dichtung und Film erweist sich: Ein Ende der Menschen, wer sie auch sein mögen, oder der Menschheit, was immer sich in diesem trügerischen Begriff verbergen mag, gerade nicht anzusagen, ist das Gebot der Stunde. Ihre Zeit ist nicht vergangen und steht nicht bevor.