Juan Carlos Onetti ist der große Solitär in der modernen lateinamerikanischen Literatur, einer der maßgeblichen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, ein Autor von künstlerischer, ästhetischer und moralischer Kompromisslosigkeit.
In seinen letzten Romanen steigt Onetti tief hinab in den Schacht seiner Erfahrung des Lebens – aber wie unterschiedlich ist das, was er als Erzähler schreibend hervorholt: vier Romane, ›reife‹ und ›späte‹, die verschiedener nicht sein könnten und die in je...
Juan Carlos Onetti ist der große Solitär in der modernen lateinamerikanischen Literatur, einer der maßgeblichen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, ein Autor von künstlerischer, ästhetischer und moralischer Kompromisslosigkeit.
In seinen letzten Romanen steigt Onetti tief hinab in den Schacht seiner Erfahrung des Lebens – aber wie unterschiedlich ist das, was er als Erzähler schreibend hervorholt: vier Romane, ›reife‹ und ›späte‹, die verschiedener nicht sein könnten und die in je eigener Form und Sprache eine besondere Geschichte erzählen.
Der Tod und das Mädchen gehört zu den kleinen Meisterwerken der Weltliteratur. Es ist die Chronik eines angekündigten und perfide geplanten natürlichen Todes. Mit der Intensität von Kammermusik, auf dichtestem Raum, erzählt Onetti hier eine rätselhafte, unergründliche Geschichte.
Lassen wir den Wind sprechen, ein Roman, der den Autor fast drei Jahrzehnte lang beschäftigt hat, schickt den als Maler und Liebhaber dilettierenden Kommissar Medina in die Zerreißprobe der Existenz, radikal zweifelnd, abgründig komisch.
Wenn damals evoziert die geheimnisvolle Gestalt einer Frau, Magda, einer legendären Figur des Nachtlebens von Buenos Aires. Es ist der ruppig-sehnende Tonfall des Tangos, der diesen gelöstesten Roman Onettis prägt.
In Wenn es nicht mehr wichtig ist kommt Carr, ein mit Gleichmut Gescheiterter, mit einer absurden Aufgabe in einen grell ausgeleuchteten Randbereich von Schmuggel, Lebensbeharrung und ätzender Selbstbefragung. Seine Aufzeichnungen zeigen ihn als ein ironisch verzeichnetes Alter Ego des Autors. Das letzte Werk Onettis, ein Jahr vor seinem Tod erschienen, ist ein später, lakonischer Bogenschlag zu seinem atmosphärisch so ganz anderen Erstling Der Schacht.
In gründlich revidierten Übersetzungen und zum Teil erstmals auf Deutsch bietet die Werkausgabe sämtliche vollendete Romane und Erzählungen Onettis, zusammen mit Anmerkungen und Nachworten der Herausgeber.
Am Anfang steht sein ruppiger Erstling Der Schacht von 1939 – ein unausschöpflicher, immer neu zu lesender Text. Daneben enthält der Band die beiden bislang noch nie auf deutsch...
»Der große monolithische Meister des 20. Jahrhunderts neben Faulkner und Kafka.« Durs Grünbein
Juan Carlos Onetti (*1909 in Montevideo, Uruguay, †1994 in Madrid, Spanien) ist vielfach und zu Recht als einer der bedeutendsten lateinamerikanischen Schriftsteller bezeichnet worden. 1932 erschien im Rahmen eines Literaturwettbewerbs eine Erzählung von ihm in der argentinischen Tageszeitung La Prensa. Sein erster Roman, El Pozo (dt. Der Schacht, 1989), folgte 1939 in einer Auflage von 500 Exemplaren. Er veröffentlichte insgesamt elf Romane und zahlreiche Erzählungen sowie zwei Sammlungen von Artikeln, von denen die Mehrzahl ins Deutsche übersetzt wurde.
Bis 1975 lebte er abwechselnd in Buenos Aires und Montevideo, arbeitete unter anderem für die Nachrichtenagentur Reuters, war lange Jahre als Direktor der...
Juan Carlos Onetti (*1909 in Montevideo, Uruguay, †1994 in Madrid, Spanien) ist vielfach und zu Recht als einer der bedeutendsten...
Jürgen Dormagen, Lektor, Herausgeber der Werkausgabe Onetti und Übersetzer (Angeles Saura, Juan Carlos Onetti, Jean Stafford), lebt in Berlin.
Jürgen Dormagen, Lektor, Herausgeber der Werkausgabe Onetti und Übersetzer (Angeles Saura, Juan Carlos Onetti, Jean Stafford), lebt in...