Der Duft von Olivenholz, der Geschmack von Wein und Öl, (...) das Blau, Braun und Grün in der festlichen Kirche. All das trägt ebenso zum Flair dieses Erzählstromes bei wie die (...)Sprache – die in ihrer lyrischen Eigenwilligkeit immer wieder an Rilke erinnert, schrieb Der Bund über Marica Bodrožics „ungewöhnlich starkes Romandebüt, Der Spieler der inneren Stunde.
Hier, in den neuen Erzählungen von Marica Bodrožic, sind sie wieder, die...
Der Duft von Olivenholz, der Geschmack von Wein und Öl, (...) das Blau, Braun und Grün in der festlichen Kirche. All das trägt ebenso zum Flair dieses Erzählstromes bei wie die (...)Sprache – die in ihrer lyrischen Eigenwilligkeit immer wieder an Rilke erinnert, schrieb Der Bund über Marica Bodrožics „ungewöhnlich starkes Romandebüt, Der Spieler der inneren Stunde.
Hier, in den neuen Erzählungen von Marica Bodrožic, sind sie wieder, die vertrauten Topoi: das dörfliche Leben, die Natur, die Jahreszeiten, der Aberglaube; die Suche nach der verlorenen Kindheit, aber auch Krieg und Diktatur. Mit poetischem Blick sammelt die Autorin auf elf dalmatinisch-istrischen Inseln Bilder und Szenen und fügt sie zu modernen Märchen. Ihre Figuren sind Bildinspektoren, Windsammler oder Eroberer des Wörterbuchs, Wanderer durch Landschaft, Mythos und Geschichte. Die Erzählung Die Rache des Damhirsches etwa spielt an auf ein Treffen zwischen von Tito und Walter Ulbricht. Die Meeresseite der Orange thematisiert den jugoslawischen Gulag auf der Kahlen Insel.
Traum und Wirklichkeit vermischen sich in Marica Bodrožics Geschichten, Bilder flattern auf, schöne und erschreckende, wir aber können uns verlassen auf die heilsame Wirkkraft ihrer Poesie: "Im Winter, wenn die Gedächtnisse wie unter Schwefel liegen, bricht etwas in den Sätzen der Menschen auf und die leere Welt ihres Inneren wird gewendet."