Die »doctrina christiana« als Wissenschaft

Berühmte Traktate und kleinere Schriften
Aus dem Lateinischen übersetzt und herausgegeben von Wilhelm Metz
Die »doctrina christiana« als Wissenschaft
Berühmte Traktate und kleinere Schriften
Aus dem Lateinischen übersetzt und herausgegeben von Wilhelm Metz

Thomas von Aquin (um 1225-1274) ist einer der bedeutendsten Theologen der Hochscholastik. Er faßte die Lehre des Augustinus mit der – des erst zu seiner Zeit dem Abendland bekanntgewordenen – Aristoteles in einer philosophisch-theologischen Synthese zusammen. Er entwarf und vollendete eine wissenschaftliche Offenbarungstheologie, die den Primat unter allen Wissenschaften innehaben sollte. Alles innerweltliche Seiende ist aufgrund seiner Teilhabe am göttlichen Sein in unterschiedlichen Graden...

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Thomas von Aquin (um 1225-1274) ist einer der bedeutendsten Theologen der Hochscholastik. Er faßte die Lehre des Augustinus mit der – des erst zu seiner Zeit dem Abendland bekanntgewordenen – Aristoteles in einer philosophisch-theologischen Synthese zusammen. Er entwarf und vollendete eine wissenschaftliche Offenbarungstheologie, die den Primat unter allen Wissenschaften innehaben sollte. Alles innerweltliche Seiende ist aufgrund seiner Teilhabe am göttlichen Sein in unterschiedlichen Graden der Vollkommenheit auf dieses bezogen. Der in der Schöpfungsordnung als Einheit von Leib und Seele definierte Mensch ist in seinem Erkenntnisstreben auf das Schauen Gottes, in seinem Willen auf das höchste Gut gerichtet. In der universalen Erkenntnisfähigkeit der geistigen Seele und in ihrer Unmittelbarkeit zu Gott gründet der ontologische Rang der menschlichen Person. Im Blick auf die Heilsgeschichte entwickelte Thomas von Aquin seine Lehre eines auf natürliche Vernunft gegründeten und durch praktische Vernunft zu realisierenden Naturrechts. In der Theologie entfaltete er die scholastische Wissenschaft von Gottes Offenbarung, indem er sich unter anderem um eine umfassende Begründung der Heiligen Schrift bemühte.

Den Schwerpunkt der neuen Ausgabe bilden Texte, in denen Thomas die Theologie als die erste unter allen Wissenschaften, als Glaubenswissenschaft und heilige Lehre vollständig bestimmt. Ferner werden Schriften abgedruckt, die den reichen Inhalt der christlichen Lehre, der doctrina christiana, darlegen sowie die politische und kirchengeschichtliche Position des Thomas widerspiegeln. Dazu gehören die Traktate über Gottes Dasein und Wesen, über die Trinität, die Bestimmung des Menschen zur Glückseligkeit, die Tugenden Gerechtigkeit und Liebe, die Menschwerdung Gottes sowie über das Armutsideal, das Thomas als Dominikaner verteidigte. Schließlich sind Gebete von Thomas aufgenommen, die zu Kirchenliedern geworden sind.

Thomas von Aquin ist einer der wirkungsmächtigsten Philosophen, Theologen und Kirchenlehrer der Geschichte. Er war Hauptvertreter der scholastischen Philosophie des Hochmittelalters. Sein Werk wirkt bis heute in Theologie und Philosophie ein.

 

Bibliografische Angaben

Personen für Die »doctrina christiana« als Wissenschaft

Thomas von Aquin wurde um 1225 auf Schloss Roccasecca bei Aquino in Italien geboren und starb am 7. März 1274 in Fossanova. Er war Dominikaner und einer der einflussreichsten Philosophen und Theologen der Geschichte. Thomas von Aquin gehört zu den bedeutendsten katholischen Kirchenlehrern und ist seiner Wirkungsgeschichte nach ein Hauptvertreter der Scholastik. Er hinterließ ein sehr umfangreiches Werk, das etwa im Neuthomismus und der Neuscholastik bis in die heutige Zeit nachwirkt. In der römisch-katholischen Kirche wird er als Heiliger verehrt.

Thomas von Aquin wurde um 1225 auf Schloss Roccasecca bei Aquino in Italien geboren und starb am 7. März 1274 in Fossanova. Er war...

Herausgeber, Übersetzer

Wilhelm Metz, geboren 1959, apl. Professor für Philosophie am Philosophischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Gastprofessor in Mendoza (Argentinien), Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften. Forschungsschwerpunkte: hochmittelalterliches Denken (Thomas von Aquin), Frühe Neuzeit, Kant und deutscher Idealismus, Rechts- und Religionsphilosophie der Neuzeit, Denkmotive der nachidealistischen Moderne und Postmoderne.

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Wilhelm Metz, geboren 1959, apl. Professor für Philosophie am Philosophischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Gastprofessor in...


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