Die Eroberung der Zeit

Grundzüge einer Philosophie verlängerter Lebensspannen
Die Eroberung der Zeit
Grundzüge einer Philosophie verlängerter Lebensspannen

Vita brevis, ars longa – das Leben ist kurz, lang ist die Kunst. In diesem antiken Aphorismus artikuliert sich die Ahnung, dass die Befristung unserer Lebenszeit dem Potenzial der Selbstverwirklichung entgegensteht, über das wir als kulturell geformte Wesen verfügen. Was jedoch, wenn es gelänge, diese Befristung auszuhebeln?

Biologen sind den Mechanismen des Alterns längst auf der Spur, und einige von ihnen behaupten, diese Forschung könne uns in Zukunft...

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Vita brevis, ars longa – das Leben ist kurz, lang ist die Kunst. In diesem antiken Aphorismus artikuliert sich die Ahnung, dass die Befristung unserer Lebenszeit dem Potenzial der Selbstverwirklichung entgegensteht, über das wir als kulturell geformte Wesen verfügen. Was jedoch, wenn es gelänge, diese Befristung auszuhebeln?

Biologen sind den Mechanismen des Alterns längst auf der Spur, und einige von ihnen behaupten, diese Forschung könne uns in Zukunft befähigen, das Altern einzudämmen und die menschliche Lebensspanne erheblich auszuweiten, eventuell sogar bis zur biologischen Unsterblichkeit. Aber wäre ein sehr viel längeres Leben überhaupt ein Gewinn? Oder würden wir trotz dauerhafter körperlicher Fitness seelisch vergreisen? Ist biologische Unsterblichkeit ein erstrebenswerter Zustand? Und wie steht es mit den moralischen Problemen, die sich stellen, wenn das Geheimnis des Alterns gelüftet ist? Ist es zum Beispiel ungerecht, wenn sich nur Wohlhabende lebensverlängernde Therapien leisten können?

Sebastian Knell geht diesen elementaren Fragen in seiner großangelegten philosophischen Studie auf den Grund und kommt zu klaren Einschätzungen, die spätestens dann von hoher praktischer Relevanz sein werden, wenn »Anti-Aging« nicht mehr nur ein Zauberwort der Kosmetikindustrie ist. Das könnte in nicht allzu ferner Zukunft der Fall sein.

**I. Die eudaimonistische Bewertung verlängerter Lebensspannen**
* Einleitung
* Systematische Vorüberlegungen
* Zum weiteren Gang der Untersuchung
* 1. Verdoppelte Lebensspannen
* 1.1 Zwei begrifflich unterscheidbare Formen der Steigerung des individuellen Wohls
* 1.2 Verdoppelte Lebensspannen und innerlebensgeschichtlich aggregierbare Wohlfahrt
* 1.2.1 Ein einfaches, intuitiv naheliegendes Argument
* 1.2.2 Kritische Diskussion des Arguments
* 1.2.2.1 Eine gegenläufige Intuition
* 1.2.2.2 Drei mögliche Verwechslungen
* 1.2.3 Präzisierungen des Arguments
* 1.2.3.1 Eigenverantwortung und günstige Rahmenbedingungen
* 1.2.3.2 Das vielgestaltige Spektrum intrinsisch positiver und negativer Lebensinhalte
* 1.2.3.3 Die Aufrechnung von Lebensgütern und Übeln
* 1.3 Verdoppelte Lebensspannen und lebensholistische Wohlfahrt
* 1.3.1 Zum begrifflichen Verhältnis von innerlebensgeschichtlich aggregierbarer und lebensholistischer Wohlfahrt
* 1.3.2 Weitere Dimensionen eines guten Lebensganzen
* 1.3.3 Das erfüllte Leben
* 1.3.3.1 Ein begrifflicher Rekonstruktionsvorschlag
* 1.3.3.2 Mögliche Anknüpfungen an aristotelische Eudaimoniakonzeptionen
* 1.3.3.3 Verdoppelte Lebensspannen unter dem Gesichtspunkt des erfüllten Lebens
* 1.3.4 Das eunarrative Leben
* 1.3.4.1 Deskriptive und evaluative Narrativitätsthesen
* 1.3.4.2 Kriterien der Eunarrativität
* 1.3.4.3 Verdoppelte Lebensspannen unter dem Gesichtspunkt der Eunarrativität
* 1.3.5 Das glückliche Leben
* 1.3.5.1 Zum begrifflichen Verständnis übergreifenden Lebensglücks
* 1.3.5.2 Verdoppelte Lebensspannen unter dem Gesichtspunkt des Lebensglücks
* 1.4 Zusammenfassung
**II. Die Moral der Lebensverlängerung**
* Einleitung
* Zwei zentrale Problemstellungen
* Zum weiteren Gang der Untersuchung
* 4. Leben-Verlängern als »Leben-Retten«
* 4.1 Allgemeine Vorüberlegungen
* 4.2 Lebensverlängerung als Leben-Retten: Das Argument
* 4.3 Zur Kritik der ersten Prämisse
* 4.4 Zur Kritik der zweiten Prämisse
* 4.5 Mögliche rationale Einschränkungen der moralischen Pflicht zur Bereitstellung lebensverlängernder Therapien
* 5. Anti-Aging-Forschung als moralische Pflicht?
* 6. Lebensdauer und Gerechtigkeit I: Ungleiche Lebensspannen aus egalitaristischer Sicht
* 7. Lebensdauer und Gerechtigkeit II: Ungleiche Lebensspannen aus nichtegalitaristischer Sicht
* Schlusswort
Inhaltsverzeichnis
Bibliografische Angaben
Service
Umschlag / Cover (Web)Umschlag / Cover (Print)Leseprobe
Produktsicherheit

Personen für Die Eroberung der Zeit

Sebastian Knell, geboren 1966, hat in Frankfurt am Main und Pittsburgh Philosophie, Psychologie und Literaturwissenschaft studiert. Von 2001 bis 2010 war er Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Philosophie der Universität Basel, seit 2011 ist er am Institut für Wissenschaft und Ethik der Universität Bonn tätig.

Sebastian Knell, geboren 1966, hat in Frankfurt am Main und Pittsburgh Philosophie, Psychologie und Literaturwissenschaft studiert. Von 2001 bis...


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