Jede Epoche entdeckt und deutet ihre philosophischen Klassiker neu, und so sagt das derzeitige intensive Interesse am Werk des holländischen Rationalisten Baruch de Spinoza mindestens so viel über die Gegenwart wie über die Frühe Neuzeit aus. Denn in seinen Schriften zeichnet sich eine bedeutsame ideengeschichtliche Alternative zu den bekannteren Wegen in die Moderne ab, die noch nicht ausgeschöpft ist. Martin Saar zeichnet das faszinierende politische Denken Spinozas nach, gibt einen...
Jede Epoche entdeckt und deutet ihre philosophischen Klassiker neu, und so sagt das derzeitige intensive Interesse am Werk des holländischen Rationalisten Baruch de Spinoza mindestens so viel über die Gegenwart wie über die Frühe Neuzeit aus. Denn in seinen Schriften zeichnet sich eine bedeutsame ideengeschichtliche Alternative zu den bekannteren Wegen in die Moderne ab, die noch nicht ausgeschöpft ist. Martin Saar zeichnet das faszinierende politische Denken Spinozas nach, gibt einen Einblick in seine wechselhafte Rezeptionsgeschichte und wirbt für die systematische Produktivität seiner radikalen ontologischen Theorie der Politik. In ihrem Zentrum stehen die Begriffe Macht, Imagination und Affektivität, und mit ihrer Hilfe lassen sich heutige Lebensformen und Regierungsweisen besser begreifen.
Erster Teil: Eine politische Theorie im Zeichen der Macht
I Der Tractatus theologico-politicus
I.1 Kritik der theologischen Autorität
I.2 Kritik der politischen Autorität
II Der Tractatus politicus
II.1 Eine politische Ontologie
II.2 Eine vergleichende Institutionentheorie
III Die Ethica ordine geometrico demonstrata
III.1 Die eine Natur
III.2 Drei Formen der Erkenntnis
III.3 Streben und Fühlen
III.4 Macht und Ohnmacht des Geistes
III.5 Der Weg zur Freiheit
III.6 Metaphysik und Politik
Zweiter Teil: Eine allgemeine Machttheorie
IV Potentia: Über Macht und Vermögen
IV.1 Spinozas Begriff der Macht
IV.2 Die Ambivalenz der Macht
IV.3 Potentia versus potestas? (Contra Negri)
IV.4 Nach Spinoza: Macht und politische Philosophie
Exkurs: Die Macht des Lebens
Dritter Teil: Anwendungen einer Machttheorie
V Imperium: Über die Regierung und die Institutionen
V.1 Spinozas Vokabular des Regierens
V.2 Führung und Selbstführung
V.3 Regieren durch Institutionen
V.4 Nach Spinoza: Analytik und Kritik der Regierung
Exkurs: Gouvernementalität der Moderne
VI Imaginatio: Über die Bilder und Affekte
VI.1 Spinoza über Emotion und Imagination
VI.2 Gefühl und Politik: systematische Konsequenzen
VI.3 Nach Spinoza: Streit der Bilder und Affekte
Exkurs: Das politische Imaginäre
VII Multitudo: Über die Demokratie und die Freiheit
VII.1 Spinozas Theorie(n) der Demokratie
VII.2 Was ist die multitudo?
VII.3 Nach Spinoza: Wirklichkeit der Macht und Praxis der Freiheit
Exkurs: Radikale Demokratie
Schluss: Politik, Ontologie, Immanenz
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