Die Verfeinerung der Deutschen
Diese neue Kulturgeschichte beendet eine Legende: daß die Deutschen traditionell ohne Lebensart seien und weit hinter der feineren Gesittung ihrer romanischen Nachbarn zurückgeblieben. In einer großen Bewegung führt Erwin Seitz von der germanischen Vorzeit über die römischen Wurzeln und das keltische Erbe bis in die Großstadtkultur der Gegenwart und ihre kulinarischen Tempel. Durch mehr als zweitausend Jahre einer wechselhaften Geschichte, in der die Deutschen nach Tiefpunkten...
Diese neue Kulturgeschichte beendet eine Legende: daß die Deutschen traditionell ohne Lebensart seien und weit hinter der feineren Gesittung ihrer romanischen Nachbarn zurückgeblieben. In einer großen Bewegung führt Erwin Seitz von der germanischen Vorzeit über die römischen Wurzeln und das keltische Erbe bis in die Großstadtkultur der Gegenwart und ihre kulinarischen Tempel. Durch mehr als zweitausend Jahre einer wechselhaften Geschichte, in der die Deutschen nach Tiefpunkten und Durststrecken immer wieder zu höchster Form der Verfeinerung aufliefen.
Seitzens Darstellung zeugt von stupendem Wissen, ist stimulierend eigenwillig, hinreißend perspektivenreich und höchst elegant stilisiert. Ein besonderes Interesse hat der Autor an der reichen Entwicklung deutscher Kochkunst und Tischsitten. Auch für die Praktiker unter den kulturhistorisch Interessierten fällt dabei mancherlei ab: Mit vielen Hinweisen verführt er sie, scheinbar nebenher, zu lukullischen Exkursen und Entdeckungsreisen durch deutsche Lande. So entsteht innerhalb einer umfassenden Kulturgeschichte zugleich eine Topographie des guten Geschmacks.
Eine Sache der Verfeinerung
Zweierlei Mythen der Deutschen: Autorität und Freiheit
Bürgerlicher Lebenskünstler
II. Dorf oder Stadt
Die Sehnsucht nach der Metropole: Heinrich Heine als Visionär
Martin Luther im Sog der »Germania« des Tacitus
Die urbane Germania: Piccolomini statt Tacitus
III. Der unverfälschte Geschmack
Rauchbier in Bamberg
Wahrheit der Archäologen: Lebensmittel im goldenen Glanz
Essen im großen Stil: Fürstensitze der Kelten
IV. Der ausgewählte Geschmack
Wein an der Mosel
Die römische Stadt: Trier oder Gedanken von Cicero
Antiker Humanismus: Städte, Lebensart, Feinschmeckerei
V. Fränkische Erneuerung
Frühes Christentum: Nächstenliebe, Enthaltsamkeit, Ewigkeit
Bündnis zwischen dem Krieger und dem Geistlichen
Bonifatius als Wegbereiter des Städtischen
VI. Anfänge der Deutschen
Karl der Große: Fürst und Lebemann
Ludwig der Deutsche: Sympathie für das Ostfränkische Reich
Meister der Zeremonie: Otto der Große und Bruno von Köln
VII. Der zivilisierte Krieger
Vom Krieger zum Ritter: Heinrich III. und Heinrich IV.
Magier der Pfalzen: Friedrich Barbarossa
Wolfram von Eschenbach, jene Frau und ein Festmahl auf der Wartburg
VIII. Der abenteuerliche Bürger
Vom Ritter zum Bürger: die Handelsherren in Nürnberg
Ludwig der Bayer, Konrad Groß und das Kochbuch des Michael de Leone
Lübeck oder der Hering aus dem Fass
IX. Versuch einer neuen Zeit
Unentschieden: Maximilian I. und Jakob Fugger der Reiche
Der gedeckte Tisch: Katharina Luther in Wittenberg
Barocke Kulissen: Jesuiten in München
X. Esskunst von europäischem Rang
Die selbständigen Städte: Utopie der Menschlichkeit
Ein Bestseller: die »Küchenmeisterei«
Epochal: »Ein neues Kochbuch« von Marx Rumpolt
XI. Zum Vergnügen: Fürstliche Residenzen
Martin Opitz: das Glück der Sprache oder die Freiheit in Hamburg
Leopold I., die Musik und das Kaffeehaus in Wien
Dresden: der Genuss des Lebens
XII. Ende des Festes: Die Preußen
Der Vater: Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I.
Die Tochter: Wilhelmine von Bayreuth
Der Sohn: Friedrich II. oder der Alte Fritz
XIII. Auf halbem Wege
Caroline in Weimar
Spielmacher und Gastgeber: Otto von Bismarck
Reaktion und Avantgarde im kaiserlichen Berlin
XIV. Bürgerliche Gesellschaft
Der Weg über die Paulskirche
Neue Sachlichkeit oder böser Zauber
Berlin-Mitte
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