Exemplum

Gedichte
Aus dem Litauischen von Claudia Sinnig
Exemplum
Gedichte
Aus dem Litauischen von Claudia Sinnig

Eugenijus Ališanka, einer der wichtigsten jüngeren Lyriker der Gegenwart, legt nach seinem vielbeachteten Werk aus ungeschriebenen geschichten (2005) einen neuen Gedichtband vor. Ein ruhelos Reisender, a poet on the road, durchmißt er die Räume des neuen Europas, auf den Spuren seiner politischen und kulturellen Topographie. Leere Wachtürme stehen in versehrten Landschaften; die Städte und Provinzen zwischen Vilnius und Venedig bergen ungezählte Erinnerungen, eigene und...

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Eugenijus Ališanka, einer der wichtigsten jüngeren Lyriker der Gegenwart, legt nach seinem vielbeachteten Werk aus ungeschriebenen geschichten (2005) einen neuen Gedichtband vor. Ein ruhelos Reisender, a poet on the road, durchmißt er die Räume des neuen Europas, auf den Spuren seiner politischen und kulturellen Topographie. Leere Wachtürme stehen in versehrten Landschaften; die Städte und Provinzen zwischen Vilnius und Venedig bergen ungezählte Erinnerungen, eigene und fremde, eingefärbt von uralter Erfahrung. Wie Zbigniew Herbert, den Ališanka ins Litauische übersetzt hat und dem er als Autor viel verdankt, hält sein lyrisches, Rollen spielendes Subjekt Zwiesprache mit Dichtern und Philosophen: Epikur und Empedokles, Dante und Proust, Milosz und Barthes.
Seine reimlose, prosodische Lyrik kommt erzählerisch, oftmals auch recht ironisch daher: wenn etwa Odysseus ins heutige »nichtraucher-europa« heimkehrt. Diese Gedichte verweisen nicht auf sich selbst, sondern öffnen den Blick für die Wirklichkeit, die sich in ihnen verfangen hat. Mit traumwandlerisch leichter Hand geschrieben, wirken sie wie die Seiten eines imaginären Reisetagebuchs.

der herbst des epikur
beginn der reisesaison
von den dolinen
von der provinz
fast ein weltuntergang
ambulante behandlung
kasimir-markt
aus der geschichte des rittertums
aus der geschichte der gotteslästerungen
das rotbuch
curriculum vitae
body building
noch einmal über hühner
identitäten
die reise zu michał
was liegt am rest? der rest ist bloß die menschheit. nietzsche
nichtraucher-europa
wie alle
wißbegierde
sounds of silence
formular für eine erklärung
happy hour
humanitäre hilfe
kammerregen
komandirskije
nun, o unsterblichkeit, bist du ganz mein
wannsee
samstag, märz, eine der letzten haltestellen
blind date
sagen wir dezember
billigtarif
ich erinnerte mich an etwas, das es wahrscheinlich nicht gab, aber nicht nicht geben konnte
am anfang war kein wort
krümel. san marco
ein stück zurück. kreuzberg
zeughofstraße 23
im westen nichts neues
selbstporträt nach empedokles
von den genres in der litauischen dichtung
die küche des genies
was tw nicht lösen konnte auf dem heißen dach
zehn dichter
dichterlesungen
verbrechensrubrik
die haltbarkeit eines gedichts
wiepersdorfer theorem
schlangenjagd
die lust am text. barthes
naturalienhandel. gulliver
literaturstunde. münchhausen
szenario
der alchemist
lückenhaft
separatismus
C3
photo session
litauischer sommer
remis
marathon
lego
genrekrise
klopf an
nicht mit absicht
via negationis
e.
never never
goldrausch
im zeichen der fische
unter meinesgleichen
Inhaltsverzeichnis
Bibliografische Angaben
Service
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Personen für Exemplum

Eugenijus Ališanka, 1960 in Barnaul/Sibirien geboren, lebt in Vilnius. Er studierte Mathematik, publizierte sechs Lyrikbände, Essays und Übersetzungen. Seit 2003 gibt er die Vilnius Review heraus, die zeitgenössische litauische Literatur auf englisch präsentiert.

Eugenijus Ališanka, 1960 in Barnaul/Sibirien geboren, lebt in Vilnius. Er studierte Mathematik, publizierte sechs Lyrikbände, Essays und...

Übersetzer
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»›Exemplum‹ [wurde] von der Übersetzerin Claudia Sinnig mit einem höchst informativen und kundigen Nachwort versehen. Ališankas Poeme kommen ganz leichtfüßig daher, in rhythmischem Parlandoton und konsequenter Kleinschreibung, seine Verse sind von verschmitzter Ironie und kunstvoller Beiläufigkeit, und doch schimmert immer wieder die reiche lyrische Tradition durch, der sich Eugenijus Ališanka verpflichtet fühlt.«
Andreas Wirthensohn, Wiener Zeitung extra
»Ališanka spielt raffiniert mit Traditionen und Quellen, um die hehren ›Vorbilder‹ durch sein knappes, kritisch distanziertes Parlando zu unterlaufen. Mit zersetzender Ironie begegnet Ališanka indes nicht nur dem Ich, sondern auch Lebensentwürfen, dem Hamsterrad des Alltags, literarischen Moden und Genres, dem ›Nichtraucher-Europa‹, dem Pathos der Liebe und dem lieben Gott.«
Ilma Rakusa, Neue Zürcher Zeitung
»›Exemplum‹ [wurde] von der Übersetzerin Claudia Sinnig mit einem höchst informativen und kundigen Nachwort versehen. Ališankas Poeme kommen ganz leichtfüßig daher, in rhythmischem Parlandoton und konsequenter Kleinschreibung, seine Verse sind von verschmitzter Ironie und kunstvoller Beiläufigkeit, und doch schimmert immer wieder die reiche lyrische Tradition durch, der sich Eugenijus Ališanka verpflichtet fühlt.«
Andreas Wirthensohn, Wiener Zeitung extra
»Ališanka spielt raffiniert mit Traditionen und Quellen, um die hehren ›Vorbilder‹ durch sein knappes, kritisch distanziertes Parlando zu unterlaufen. Mit zersetzender Ironie begegnet Ališanka indes nicht nur dem Ich, sondern auch Lebensentwürfen, dem Hamsterrad des Alltags, literarischen Moden und Genres, dem ›Nichtraucher-Europa‹, dem Pathos der Liebe und dem lieben Gott.«
Ilma Rakusa, Neue Zürcher Zeitung

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