In seinen Nachrufen und Erinnerungsaufsätzen über verstorbene Freunde und Weggefährten ging es Hesse »nicht nur um die Wahrheit, vielmehr um das möglichst getreue Festhalten des Vergänglichen und Vergehenden im Wort«, schreibt er im Mai 1953 an Wilhelm Gundert: »Das ist ein an sich Don Quichottehafter Kampf gegen den Tod, gegen das Versinken und Vergessen, bezieht seinen Sinn aber doch wohl vor allem aus dem jetzigen Weltaspekt, wo ungefähr alles, was vor zwei Generationen noch wahr und...
In seinen Nachrufen und Erinnerungsaufsätzen über verstorbene Freunde und Weggefährten ging es Hesse »nicht nur um die Wahrheit, vielmehr um das möglichst getreue Festhalten des Vergänglichen und Vergehenden im Wort«, schreibt er im Mai 1953 an Wilhelm Gundert: »Das ist ein an sich Don Quichottehafter Kampf gegen den Tod, gegen das Versinken und Vergessen, bezieht seinen Sinn aber doch wohl vor allem aus dem jetzigen Weltaspekt, wo ungefähr alles, was vor zwei Generationen noch wahr und recht und selbstverständlich war, erledigt und antiquiert erscheint.«
Die Gedenkblätter, die zusammengenommen eine Art Selbstbiographie ergeben, erschienen erstmals 1937, wurden 1950 in einer neuen Ausgabe um acht Stücke erweitert, im Jahre 1962 kamen noch einmal sieben neue Texte hinzu. Unsere Taschenbuchausgabe wurde von Volker Michels um thematisch zugehörige Texte aus dem Nachlaß ergänzt.
Über diese intimen, in einer luziden Prosa geschriebenen Blätter urteilte Heinz Politzer: »Im Grunde stellen diese Gedenkblätter völlig uneitel und mit einer seelenhaften Sachlichkeit die Anmut und die Größe des Menschen Hermann Hesse dar, dem es gelang, sich selbst zu verwirklichen nach seinem Auftrag und nach seiner Art.«
Hermann Hesse, am 2. Juli 1877 in Calw/Württemberg geboren, 1946 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet, starb am 9. August 1962 in Montagnola bei Lugano. Er ist einer der meistgelesenen europäischen Autoren des 20. Jahrhunderts.
Hermann Hesse, geboren am 2.7.1877 in Calw/Württemberg als Sohn eines baltendeutschen Missionars und der Tochter eines württembergischen Indologen, starb am 9.8.1962 in Montagnola bei Lugano.
Er wurde 1946 mit dem Nobelpreis für Literatur, 1955 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Nach einer Buchhändlerlehre war er seit 1904 freier Schriftsteller, zunächst in Gaienhofen am Bodensee, später im Tessin.
Er ist einer der bekanntesten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts.
Hermann Hesse, geboren am 2.7.1877 in Calw/Württemberg als Sohn eines baltendeutschen Missionars und der Tochter eines württembergischen...