Goethe Männer Knaben

Ansichten zur ›Homosexualität‹
Aus dem Englischen von Angela Steidele. Mit zahlreichen Abbildungen
Goethe Männer Knaben
Ansichten zur ›Homosexualität‹
Aus dem Englischen von Angela Steidele. Mit zahlreichen Abbildungen

Nackte Ganymede und ihr göttlicher Entführer; der fast weibliche Apoll von Belvedere; zwei schöne nackte Jünglinge, von denen einer dem anderen den Arm über die Schulter legt: Die Kunstwerke im Treppenhaus von Goethes Wohnhaus in Weimar sind nicht nur antike Klassiker, sondern auch ein homoerotisches Bildprogramm par excellence. Und in seinem dichterischen Werk, von der frühen Vorliebe für androgyne Gestalten über die obszönen Witze im Umfeld der Römischen Elegien bis zur...

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Nackte Ganymede und ihr göttlicher Entführer; der fast weibliche Apoll von Belvedere; zwei schöne nackte Jünglinge, von denen einer dem anderen den Arm über die Schulter legt: Die Kunstwerke im Treppenhaus von Goethes Wohnhaus in Weimar sind nicht nur antike Klassiker, sondern auch ein homoerotisches Bildprogramm par excellence. Und in seinem dichterischen Werk, von der frühen Vorliebe für androgyne Gestalten über die obszönen Witze im Umfeld der Römischen Elegien bis zur Geschlechterverwirrung der »Grablegung« in Faust II beschäftigt sich Goethe ebenfalls intensiv mit dem Thema der gleichgeschlechtlichen Liebe.
In dieser Werkbiographie mit Blick aufs andere Ufer enthüllt W. Daniel Wilson einen überraschenden ‚homosexuellen‘ Impuls in Goethes Werk, der von sublimer romantischer Liebe bis zu fast pornographischer Derbheit reicht. In bestechenden Einzelanalysen zeigt Wilson, wie Goethe in seinen Werken die Grenze zwischen gleichgeschlechtlicher und gegengeschlechtlicher Liebe schrittweise verwischt. Und Goethe bereichert die mann-männliche Liebe durch ein entscheidendes Moment: das der Partnerschaftlichkeit. Damit stößt er der gleichgeschlechtlichen Liebe das Tor zur Moderne auf.

Reimar-Lüst-Preis 2016
Bibliografische Angaben

Personen für Goethe Männer Knaben

W. Daniel Wilson, geb. 1950 (USA), Ph. D. Cornell University (1979), war jahrelang an der University of California in Berkeley tätig und ist seit 2006 Professor für Germanistik an der Royal Holloway, University of London. Buchveröffentlichungen zu Goethe u. a.: Unterirdische Gänge. Goethe, Freimaurerei und Politik, 1999; Das Goethe-Tabu. Protest und Menschenrechte im klassischen Weimar, 1999.

W. Daniel Wilson, geb. 1950 (USA), Ph. D. Cornell University (1979), war jahrelang an der University of California in Berkeley tätig und ist seit...

Übersetzerin
Wissenschaftlich recherchieren – literarisch schreiben ist Angela Steideles Markenzeichen in Werken wie Geschichte einer Liebe: Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens (2010), Anne Lister. Eine erotische Biographie (2017), Zeitreisen (2018), Poetik der Biographie (2019) und In Männerkleidern. Das verwegene Leben der Catharina Linck alias Anastasius Rosenstengel, hingerichtet 1721 (2021). Für ihren Roman Rosenstengel (2015) erhielt sie den Bayerischen Buchpreis. Aufklärung. Ein Roman war 2023 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und wurde mit dem Klopstock-Preis für neue Literatur ausgezeichnet. Die Autorin, geb. 1968, lebt in Köln.
Übersetzerin
Wissenschaftlich recherchieren – literarisch schreiben ist Angela Steideles Markenzeichen in Werken wie Geschichte einer Liebe: Adele...

STIMMEN

»Es gehört zu den Verdiensten Wilsons, dass er mit zahlreichen Abbildungen auch jenes große Bildprogramm sichtbar macht, mit dem Goethe im Treppenhaus und Büstenzimmer seines Domizils mit trotziger Toleranz den moralinsauren Homophobie-Tendenzen seiner Zeit Paroli bot.«
Manfred Osten, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Ein Meisterstück. Sein Werk über die Rolle der ›griechischen Liebe‹ im Werk und die Begeisterung für das Schöne im Leben Goethes ist eine alle Goethe- und Literatur-Freunde fesselnde, allgemeinverständlich geschriebene Studie. Ein Musterbeispiel dafür, wie man auf höchstem wissenschaftlichem Niveau schreiben kann – und mit seiner Sprache doch und gerade jeden interessierten Leser erreicht.«
Andreas Müller, Darmstädter Echo
»Es gehört zu den Verdiensten Wilsons, dass er mit zahlreichen Abbildungen auch jenes große Bildprogramm sichtbar macht, mit dem Goethe im Treppenhaus und Büstenzimmer seines Domizils mit trotziger Toleranz den moralinsauren Homophobie-Tendenzen seiner Zeit Paroli bot.«
Manfred Osten, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Ein Meisterstück. Sein Werk über die Rolle der ›griechischen Liebe‹ im Werk und die Begeisterung für das Schöne im Leben Goethes ist eine alle Goethe- und Literatur-Freunde fesselnde, allgemeinverständlich geschriebene Studie. Ein Musterbeispiel dafür, wie man auf höchstem wissenschaftlichem Niveau schreiben kann – und mit seiner Sprache doch und gerade jeden interessierten Leser erreicht.«
Andreas Müller, Darmstädter Echo

ENTDECKEN

Thema
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Nachricht
28.04.2016
Der Germanist W. Daniel Wilson erhält den diesjährigen Reimar-Lüst-Preis für internationale Wissenschafts- und Kulturvermittlung der Alexander von Humboldt-Stiftung. Die...

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