Hg.: Oliver Lepsius, Reinhart Meyer-Kalkus
Inszenierung als Beruf
- Der Fall Guttenberg
Herausgegeben von Oliver Lepsius und Reinhart Meyer-Kalkus
edition suhrkamp Sonderdruck
Leseprobe »
Bestellen »
D: 10,00 € *
A: 10,30 €
CH: 14,90 sFr
Erschienen: 22.08.2011
Taschenbuch, 215 Seiten
ISBN: 978-3-518-06208-1
Auch als
erhältlich
Buchtipps
Kommentare
Ich hatte das Buch zugegebenermaßen eine Weile im Schrank stehen und habe es jetzt erst gelesen. Wie mit dem Skalpell wird darin die öffentliche Person zu Guttenberg und ihre Auftritte seziert. Indirekt bekommt der geneigte Leser damit das Rezept, wie man im konservativen Politikmilieu schnell zum Star aufsteigen kann. Die Zutaten, die offensichtlich zum Erfolg führen sind: adlige Herkunft, würdiges unaufgeregtes Auftreten, ein gewisser Glamour-Faktor und die verbale und non-verbale Betonung von gerade den Werten, die an den Stammtischen der politischen Kaste traditionell in Abrede gestellt werden (Anstand, Ehrlichkeit, Selbstlosigkeit, Würde ...).
Wie in dem Buch sehr anschaulich dargestellt wird, kommt es ihm dabei auf die tagespolitischen Inhalte und Zusammenhänge nicht so sehr an. Jede Gelegenheit zur Betonung eben jener Werte wird genutzt. Zuschauern und Zuhörern vermittelt er beständig: Ich stehe für das, was EUCH (liebe Mehrheit der deutschen konservativen Wählerschaft) wichtig ist, nämlich für eben jene Werte. Dafür wurde er geliebt. Wenn man ihn allerdings an seinem konkreten politischen Handeln (z.B. Gorch Fock-Affaire, Kundus-Affaire, Vorbereitung der Bundeswehr-Reform) misst, wird man bestenfalls nicht mehr als durchschnittliche Ergebnisse wahrnehmen. Insofern sollte die Person KTG in keinem Lehrbuch über Blendertum fehlen.
Dieses Buch ist somit allen zu empfehlen, die sich vor solchem Blendertum schützen möchten. Denn nicht immer kommt eine abgeschriebene Dissertation zu Hilfe.
Wie in dem Buch sehr anschaulich dargestellt wird, kommt es ihm dabei auf die tagespolitischen Inhalte und Zusammenhänge nicht so sehr an. Jede Gelegenheit zur Betonung eben jener Werte wird genutzt. Zuschauern und Zuhörern vermittelt er beständig: Ich stehe für das, was EUCH (liebe Mehrheit der deutschen konservativen Wählerschaft) wichtig ist, nämlich für eben jene Werte. Dafür wurde er geliebt. Wenn man ihn allerdings an seinem konkreten politischen Handeln (z.B. Gorch Fock-Affaire, Kundus-Affaire, Vorbereitung der Bundeswehr-Reform) misst, wird man bestenfalls nicht mehr als durchschnittliche Ergebnisse wahrnehmen. Insofern sollte die Person KTG in keinem Lehrbuch über Blendertum fehlen.
Dieses Buch ist somit allen zu empfehlen, die sich vor solchem Blendertum schützen möchten. Denn nicht immer kommt eine abgeschriebene Dissertation zu Hilfe.
Sven Kratz, 16.07.2012
Leseprobe (PDF)
Druckversion (PDF)
Buchumschlag (PDF)
Buchumschlag (JPG)
Druckversion (PDF)
Buchumschlag (PDF)
Buchumschlag (JPG)
Weiterführende Links
Besprechung von Peter Carstens (Deutschlandradio) »
Tilman Allert im Gespräch in »meinungsmacher« (HR) »