Konstellationsforschung
»Konstellationsforschung« ist der Name einer Forschungsmethode zur Untersuchung von Theorieentwicklungen und kreativen Impulsen, die aus dem Zusammenwirken von verschiedenen Denkern in einem gemeinsamen »Denkraum« entstehen. Von Dieter Henrich im Zuge seiner Untersuchungen zum frühen Deutschen Idealismus in Jena und Tübingen entwickelt, hat dieser Forschungstyp anhand von Briefdokumenten, Rezensionen, Werkfragmenten und erschlossenen Gesprächslagen philosophische Entwicklungen in einer...
»Konstellationsforschung« ist der Name einer Forschungsmethode zur Untersuchung von Theorieentwicklungen und kreativen Impulsen, die aus dem Zusammenwirken von verschiedenen Denkern in einem gemeinsamen »Denkraum« entstehen. Von Dieter Henrich im Zuge seiner Untersuchungen zum frühen Deutschen Idealismus in Jena und Tübingen entwickelt, hat dieser Forschungstyp anhand von Briefdokumenten, Rezensionen, Werkfragmenten und erschlossenen Gesprächslagen philosophische Entwicklungen in einer Detailliertheit rekonstruiert, die ihresgleichen sucht. An den Nahtstellen zwischen den großen Gestalten und Systemen sucht die Konstellationsforschung auf detektivische Weise nach »missing links« – verborgenen Weichenstellungen und wechselseitigen Einflüssen. Die Aufsätze im vorliegenden Band arbeiten das Profil dieser Methode heraus, grenzen sie gegen andere geistesgeschichtliche Methoden wie die Diskursanalyse oder die Hermeneutik ab und unterziehen die Implikationen und Perspektiven der Verfahrensweise einer kritischen Beurteilung.
Dieter Henrich
Konstellationsforschung – Ein Methodenprofil: Motive und Perspektiven
Marcelo R. Stamm
Zum Methodenprofil der Konstellationsforschung
Martin Mulsow
Konstellationsforschung und die kopernikanische Wende
Karl Ameriks
Seiltänzer. Herausforderungen der Konstellationsforschung
Daniel Dahlstrom
Stichworte zur Konstellationsforschung (aus Schleiermacherscher Inspiration)
Manfred Frank
Mikroanalyse, Genealogie, Konstellationsforschung
Fred Rush
Fragen an die Konstellationsforschung
Paul Franks
Aimez-vous Brahms? Fragen und Vorschläge an die Konstellationsforschung
Günter Zöller
Intellektuelle Felder. Zu den Differenzen von Bourdieus Wissenssoziologie und der Konstellationsforschung
Marian Füssel
Weitere Überlegungen zum Programm der Konstellationsforschung
Dieter Henrich
Metaphysikentwürfe im Comenius-Kreis 1640-1650. Eine Konstellationsskizze
Martin Mulsow
Hobbes, Gassendi und die Hypothese der Weltvernichtung
Gianni Paganini
Eine Cambridge-Konstellation? Perspektiven für eine Konstellationsforschung zu den Platonikern von Cambridge
Sarah Hutton
Suhrkamp Verlag GmbH
Torstraße 44
10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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Personen für Konstellationsforschung
Martin Mulsow
Martin Mulsow, geboren 1959, studierte Philosophie, Germanistik und Geschichte in Tübingen, Berlin und München. Er ist Professor für Wissenskulturen der Neuzeit an der Universität Erfurt und Direktor des Forschungszentrums Gotha. Zuvor war er Professor für Geschichte an der Rutgers University, Mitglied des Institute for Advanced Study in Princeton und Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Für seine Arbeit wurde er mit dem Anna-Krüger-Preis und dem Thüringer Forschungspreis ausgezeichnet. Mulsow ist Mitglied der Sächsischen und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Martin Mulsow, geboren 1959, studierte Philosophie, Germanistik und Geschichte in Tübingen, Berlin und München. Er ist Professor...


