Die Entwicklung der Moderne kann als eine Entwicklung von den uns unmittelbar umgebenden Räumen hin zu den unbegrenzt fernen Räumen beschrieben werden. Während sich in den frühen Stammesgesellschaften eine starke Bindung an den Nahraum beobachten lässt, führt die Moderne gerade über die alternativlos gegebenen Räume hinaus und eröffnet neue Horizonte. Die Klage über den Verlust der Gemeinschaft, des Lokalen und der Tradition findet hier ihren Ausgangspunkt. Die vorliegende Arbeit...
Die Entwicklung der Moderne kann als eine Entwicklung von den uns unmittelbar umgebenden Räumen hin zu den unbegrenzt fernen Räumen beschrieben werden. Während sich in den frühen Stammesgesellschaften eine starke Bindung an den Nahraum beobachten lässt, führt die Moderne gerade über die alternativlos gegebenen Räume hinaus und eröffnet neue Horizonte. Die Klage über den Verlust der Gemeinschaft, des Lokalen und der Tradition findet hier ihren Ausgangspunkt. Die vorliegende Arbeit argumentiert, dass diese Bindung des Sozialen an die Nahverhältnisse einer systematischen Auseinandersetzung mit dem Raum in der Soziologie lange im Weg stand. Im Durchgang durch zentrale soziologische Theoriepositionen und anhand einzelner Fallstudien werden nicht nur die Auswirkungen dieser Privilegierung der Nähe aufgezeigt, sondern wird auch der Gleichzeitigkeit von Deterritorialisierungs- und Reterritorialisierungsprozessen, von Öffnungen und Schließungen nachgegangen.
Markus Schroer ist Professor für Allgemeine Soziologie an der Philipps-Universität Marburg. Zuletzt erschienen von ihm im Suhrkamp Verlag: Räume, Orte, Grenzen. Auf dem Weg zu einer Soziologie des Raums (stw 1761) und Diven, Hacker, Spekulanten. Sozialfiguren der Gegenwart (hg. zus. mit Stephan Moebius, es 2573).
Markus Schroer ist Professor für Allgemeine Soziologie an der Philipps-Universität Marburg. Zuletzt erschienen von ihm im Suhrkamp Verlag:...