Verbannt!

Versepos
Mit Illustrationen von Ann Cotten
Verbannt!
Versepos
Mit Illustrationen von Ann Cotten

Tosende Palmen, ein Rascheln im Sellerie, ein Tiger verschwindet, in der Ferne detoniert eine Atombombe, und das Bewusstsein beginnt, rückwärts zu laufen. Es gehört einer Fernsehmoderatorin, die aufgrund wiederholten Fehlverhaltens auf eine einsame Insel verbannt wurde, ausgestattet nach eigener Wahl mit Messer, Schleifstein und Meyers Konversations-Lexikon.

Doch sie ist nicht allein. Hier sind schon fünfundzwanzig Matrosen, die in den Jahren seit ihrem Schiffbruch eine...

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Tosende Palmen, ein Rascheln im Sellerie, ein Tiger verschwindet, in der Ferne detoniert eine Atombombe, und das Bewusstsein beginnt, rückwärts zu laufen. Es gehört einer Fernsehmoderatorin, die aufgrund wiederholten Fehlverhaltens auf eine einsame Insel verbannt wurde, ausgestattet nach eigener Wahl mit Messer, Schleifstein und Meyers Konversations-Lexikon.

Doch sie ist nicht allein. Hier sind schon fünfundzwanzig Matrosen, die in den Jahren seit ihrem Schiffbruch eine beachtliche kleine Parallelgesellschaft aufgebaut haben, sie heißt Hegelland. Ursprünglich Quäker, hängen sie jetzt der selbsterfundenen Schraubenreligion an und unterhalten in arbeitsamer Kulturleistung drei Pressen von kontinuierlich steigender Druckqualität. Was wird nun angesichts der ersten Frau passieren, und was, wenn mehr kommen?

In 399 Neo-Spenser-Strophen schildert Ann Cotten die Turbulenzen, die nach einer weiblichen Flüchtlingswelle aus dem Internet in Hegelland entstehen. Die verschuldeten Prothesenträgerinnen werden unwillentlich zum Katalysator einer schon lange schwelenden Konterrevolution. Mithilfe von Reimen, Anspielungen, synästhetischen Zwängen und großer Anschaulichkeit wird dieser luzide Alptraum auch in Ihr Bewusstsein gehämmert.

Einleitung: Konfigurierung der Grundeinstellungen / Musenanrufung / Die Ablösung des Alten Fernsehens durch das Neue Fernsehen / Etwas Philosophie
Integration und Verführung der Jugend / Die neue Sendung / Verbannung der Moderatorin / Wahl dreier Dinge / Physische Entfernung der Moderatorin
Auf dem Weg zur Insel / Raketen / Congreve (Disambiguation) / Mögliche Substanzen der Deutschentaufe / Das Maß des Fortschritts
Landung auf der Insel / Erste Orientierung / Einiges über Bierbrauerei / Die Moderatorin besteigt eine Palme / Naturbetrachtung (Tiger) / Fall zweier Kokosnüsse und der Moderatorin, die das mit einem Atomversuch verwechselt / Möglicherweise nur imaginierter Rückwärtslauf der Zeit: Stopfen der Gegenwart zurück in die Vergangenheit, das heißt die damalige Zukunft, und noch elegantere metaphorische Modelle / Empfehlung, Kunsträume einem Kernfusionsreaktor nachzuempfinden / Hochherzige Selbstdarstellung der Moderatorin als intelligente Frau
Wolken als Illusionen / Das Tischtuch als ewige Erneuerung desselben Augenblicks / Unglaublich nervige Entzugserscheinungen / Befreiung von der eigenen Psyche durch untypisches Benehmen / Ein paar Gedanken über das Drama / Viel Seemüll
Die Seele / Die Substanz / Noch ein kleiner Sturz der Heldin
Auftritt Wonnekind / Erste Beschreibung Hegellands / Gefangennahme der Moderatorin mithilfe eines Menschenfängers / Gebetsanfall Wonnekinds und Metamorphose der Moderatorin in ...
Mehr vom Drama: Götter, Dialektik / ... Hermes Wolpertinger / Das Internet emergiert / Internetspion Pan Orama wird aus dem Internet gepflückt und simuliert Stockholm-Syndrom
Vorstellung der drei Säulenheiligenpressen / Wonnekind erklärt die Schraubenreligion
Funktion und Nutzen von Sekten / Die Verarbeitung des Weltplastikmülls aus Vogelperspektive / Aus dem Internet tauchen Frauen auf / Es wird Nacht
Pan Oramas Mondspaziergang / Seine Vorgeschichte, Teil I: Minna / Sein Plan / Nächtliche Begegnungen / Eine verblüffende Nachricht
Spekulationen über die Folgen der Internetpleite / Pan Oramas Vorgeschichte, Teil II: Syrinx
Morgendämmerung / Die Frauen orientieren sich / Nachdenkliche Bierrunde / Allseits kleine Aufbrüche / Die Frauen als Heimwerkerinnen
Syrinx und Pan Orama / Pan sucht die Kryptomerienfreunde auf / Große Sympathien
Syrinx redet mit den Ziegen
Mathilde kapert die Presse / Dunja, Latosha und Hilde k.o.
Wonnekind zeigt der Moderatorin die zentrale Stromquelle und die Vogelkupferblattfabriken / Sie ahnt Unheil, aus bloßer Melancholie
Inhaltsverzeichnis
Österreichischer Buchpreis 2016 (Longlist)
Bibliografische Angaben
Service
Umschlag / Cover (Web)Umschlag / Cover (Print)Leseprobe
Produktsicherheit

Personen für Verbannt!

Autorin, Illustratorin
Ann Cotten ist Schriftstelly, Übersetzy und Theorie-Fuzzy, derssen Spaß mit sprachlichen Genderingmethoden (Phettbergsches Entgendern, »polnisches Gendering«) in der medialen Wahrnehmung die seihrner zahlreichen Werke ernsthaften Inhalts überschattet. Cotten arbeitet seit 2021 an einer materialistischen Poetik als PhD-Projekt an der FU Berlin und gibt seit 2023 in Wien die jährlich erscheinende Zeitschrift Triëdere für literarische Essayistik mit heraus. Cottens Arbeit wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Rompreis der Villa Massimo.
Autorin, Illustratorin
Ann Cotten ist Schriftstelly, Übersetzy und Theorie-Fuzzy, derssen Spaß mit sprachlichen Genderingmethoden (Phettbergsches Entgendern, »polnisches...

STIMMEN

»So könnte die Revolution aussehen.«
Ijoma Mangold, DIE ZEIT
»Ann Cotten ist die avancierteste junge deutschsprachige Lyrikerin unserer Zeit.«
Volker Weidermann, DER SPIEGEL (April 2017)
»Ann Cotten hat mit Sarkasmus, Spott und Boshaftigkeit die ehrwürdige Gattung des Versepos neu erfunden.«
Michael Braun, Badische Zeitung
»So könnte die Revolution aussehen.«
Ijoma Mangold, DIE ZEIT
»Ann Cotten ist die avancierteste junge deutschsprachige Lyrikerin unserer Zeit.«
Volker Weidermann, DER SPIEGEL (April 2017)
»Ann Cotten hat mit Sarkasmus, Spott und Boshaftigkeit die ehrwürdige Gattung des Versepos neu erfunden.«
Michael Braun, Badische Zeitung
»Dieser Ann Cotten schließen wir uns verdammt gern an, um mit ihr gemeinsam aus der Kurve zu fliegen, denn es wird höchste Zeit, sich auf den Weg in Erhellendes zu machen.«
Heike Kunert, Lesart (2/2016)
»Ann Cotten entwirft in ihrem rasanten Text neben einer irrwitzigen Handlung eine Poetik des Wissens, aber auch eine Poetik der Wolkenbeobachtung, des Bierbrauens, eine Dramentheorie und bietet einen kurzen Abriss des Tigers im Gedicht.«
Jan Kuhlbrodt, Signaturen (April 2016)

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Die Autorin wird für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet.
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Zum fünften Mal findet die Siegfried Unseld Vorlesung des Dahlem Humanities Center in Kooperation mit dem Suhrkamp Verlag an der Freien Universität Berlin statt. Dieses Mal mit Ann Cotten.
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19.04.2021
In der Laudatio heißt es, Ann Cotten sei als Schreibende auf die Wahrheit aus.