Weniger als nichts

Hegel und der Schatten des dialektischen Materialismus
Aus dem Englischen von Frank Born
Weniger als nichts
Hegel und der Schatten des dialektischen Materialismus
Aus dem Englischen von Frank Born

Seit zwei Jahrhunderten operiert die westliche Philosophie im Schatten von Hegel. Es ist ein sehr langer Schatten, und jede neue Philosophengeneration ersinnt seither neue Wege, um aus ihm herauszutreten. Während die einen dies mittels neuer theoretischer Konzepte versuchen, überziehen die anderen sein Denken schlicht mit Hohn und Spott. »Absurd« nennt nicht nur Bertrand Russell Hegels absoluten Idealismus und sein »System«.

Slavoj Žižek unternimmt in seinem monumentalen, vor Ideen...

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Seit zwei Jahrhunderten operiert die westliche Philosophie im Schatten von Hegel. Es ist ein sehr langer Schatten, und jede neue Philosophengeneration ersinnt seither neue Wege, um aus ihm herauszutreten. Während die einen dies mittels neuer theoretischer Konzepte versuchen, überziehen die anderen sein Denken schlicht mit Hohn und Spott. »Absurd« nennt nicht nur Bertrand Russell Hegels absoluten Idealismus und sein »System«.

Slavoj Žižek unternimmt in seinem monumentalen, vor Ideen nur so sprühenden Buch erst gar nicht den Versuch, aus diesem Schatten herauszutreten, macht es sich aber auch keineswegs darin bequem. Seine Devise lautet nicht: Zurück zu Hegel! Sondern: Wir müssen hegelianischer sein als der Meister selbst, um wie er, allerdings unter völlig veränderten historischen Bedingungen, die Brüche und Verwerfungen in der Realität verstehen und kritisieren zu können.

In dieser hyperhegelianischen Manier und mit gewohnt pointierten Abschweifungen in (fast) alle Bereiche von Philosophie, Kunst und Leben liest er nicht nur Hegel selbst, sondern auch dessen Vorgänger (Platon, Christentum, Fichte), Nachfolger (Marx, Badiou, Quantenphysik) und natürlich dessen großen Wiedergänger Jacques Lacan. Das Ziel ist es, Hegels radikal emanzipatorisches Projekt für unsere Zeit zu retten. Denn eines steht für Žižek fest: Die Moderne begann mit Hegel. Und sie wird mit Hegel enden.

**Teil I**
* Der Drink davor
* Kapitel 1: »Den Schein ins Wanken bringen«
* Was nicht gesagt werden kann, muss gezeigt werden
* Die Idee erscheint
* Von der Fiktion zum Schein
* Dialektische Gymnastik? Nein danke!
* Von dem Einen zum den
* »Nichts existiert«
* Gorgias, nicht Platon, war der Erzstalinist!
* Kapitel 2: »Wo nichts steht, sollten Sie lesen, dass ich Sie liebe«
* Eine christliche Tragödie?
* Der große Andere
* Der Tod Gottes
* Die atheistische Wette
* »Gib in deinem Begehren nicht nach«
* Lacan gegen den Buddhismus
* Kapitel 3: Fichtes Entscheidung
* Von Fichtes Ich zu Hegels Subjekt
* Die Fichtesche Wette
* Anstoß und Tathandlung
* Teilung und Begrenzung
* Das endliche Absolute
* Die gesetzte Voraussetzung
* Die Fichtesche Gräte im Hals
* Die erste moderne Theologie
**Teil II**
* Die Sache selbst: Hegel
* Kapitel 4: Ist es heute noch möglich, Hegelianer zu sein?
* Hegel versus Nietzsche
* Kampf und Versöhnung
* Eine zu erzählende Geschichte
* Das Schicksal ändern
* Die Eule der Minerva
* Potenzialität versus Virtualität
* Hegels »Kreis von Kreisen«
* Zwischenspiel 1: Marx als Leser Hegels, Hegel als Leser von Marx
* Kapitel 5: Parataxe: Figuren des dialektischen Prozesses
* Lob des Verstands
* Phaenomena, Noumena und die Grenze
* Der Widerstreit
* Negation der Negation
* Form und Inhalt
* Negation ohne Erfüllung
* Zwischenspiel 2: Das Cogito in der Geschichte des Wahnsinns
* Kapitel 6: »Nicht als Substanz, sondern ebensosehr als Subjekt«
* Konkrete Allgemeinheit
* Hegel, Spinoza … und Hitchcock
* Das Hegelsche Subjekt
* Absolutes Wissen
* Die Verstopfung der Idee?
* Das Tier, das ich bin
* Zwischenspiel 3: König, Pöbel, Krieg … und Sex
* Kapitel 7: Die Grenzen Hegels
* Eine Liste
* Notwendigkeit als an sich selbst aufgehobene Kontingenz
* Spielarten der sich auf sich beziehenden Negation
* Der Formaspekt
* Aufhebung und Wiederholung
* Von der Wiederholung zum Trieb
**Teil III**
* Die Sache selbst: Lacan
* Kapitel 8: Lacan als Leser Hegels
* Die List der Vernunft
* Die Lacansche Prosopopöie
* Lacan, Marx, Heidegger
* Die »Zauberkraft« der Umkehrung
* Reflexion und Supposition
* Jenseits der Intersubjektivität
* Zwischenspiel 4: Von der Zukunft borgen, die Vergangenheit verändern
* Kapitel 9: Die Naht und die reine Differenz
* Von der Differenzialität zum phallischen Signifikanten
* Vom phallischen Signifikanten zum objet a
* Sibelius’ Schweigen
* Die reine Differenz
* Zwischenspiel 5: Das Unbehagen im Korrelationismus
* Kapitel 10: Objekte, Objekte, wohin man auch blickt
* Subtraktion, Protraktion, Obstruktion … Destruktion
* Das objet a zwischen Form und Inhalt
* Stimme und Blick
* Die Stimme der Großmutter
* Der Herr und sein Gespenst
* Die zwei Seiten des Phantasmas
* Bild und Blick
* Präsenz
* Zwischenspiel 6: Der Kognitivismus und die Schleife der Selbstsetzung
* Kapitel 11: Das Nicht-Alles oder die Ontologie der Geschlechterdifferenz
* Die Geschlechterdifferenz in der entzauberten Welt
* Das Reale der Geschlechterdifferenz
* Formeln der Sexuierung: das Alles mit einer Ausnahme
* Formeln der Sexuierung: das Nicht-Alles
* Die Antinomien der Geschlechterdifferenz
* Warum Lacan kein Nominalist ist
* Negation der Negation: Lacan versus Hegel?
* »Es gibt eine Nicht-Beziehung«
**Teil IV**
* Die Zigarette danach
* Kapitel 12: Der Vierer aus Schrecken, Angst, Mut … und Enthusiasmus
* Sein/Welt/Ereignis
* Wahrheit, Inkonsistenz und der symptomale Punkt
* Es gibt kein menschliches Tier
* Badiou gegen Levinas
* Kapitel 13: Der Vierer aus Kampf, Geschichtlichkeit, Willen … und Gelassenheit
* Warum Lacan kein Heideggerianer ist
* Hegel versus Heidegger
* Das Folterhaus der Sprache
* Ein alternativer Heidegger
* Vom Willen zum Trieb
* Der nichtgeschichtliche Kern der Geschichtlichkeit
* Kapitel 14: Die Ontologie der Quantenphysik
* Das ontologische Problem
* Das Wissen im Realen
* Agentieller Realismus
* Die zwei Vakuen
* Y’a de den
* Schluss
* Die politische Suspension des Ethischen
Inhaltsverzeichnis
Bibliografische Angaben
Service
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Produktsicherheit

Personen für Weniger als nichts

Slavoj Žižek wurde am 21. März 1949 in Ljubljana, Slowenien geboren und wuchs auch dort auf. Er studierte Philosophie und Soziologie an der Universität in Ljubljana und Psychoanalyse an der Universität Paris VIII. Seit den achtziger Jahren hat Žižek zahlreiche Gastprofessuren im Ausland inne, unter anderem an der Tulane University, New Orleans (1993), der Cardozo Law School, New York (1994), der Columbia University, New York (1995), in Princeton (1996) und an der New School for Social Research, New York (1997). Von 2000 bis 2002 leitete er eine Forschungsgruppe am kulturwissenschaftlichen Institut in Essen. Er war jahrelanger Herausgeber der Zeitschrift der slowenischen Lacan-Schule Wo Es war und setzte sich unter anderem mit der Philosophie des Deutschen Idealismus, mit Hegel...

Slavoj Žižek wurde am 21. März 1949 in Ljubljana, Slowenien geboren und wuchs auch dort auf. Er studierte Philosophie und Soziologie an der...

Übersetzer
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STIMMEN

»Dies ist ein praktisches Buch, trotz seiner gewaltigen Länge. 1400 Seiten voller nützlicher Definitionen, Korrekturen, Kontextualisierungen, Rezepturen.«
Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung
» ... Es ist eine große Explosion des Denkens ... Weniger als nichts ist eines der seltenen Bücher, in denen das Denken sich beim Lesen selbst begegnet.«
Andreas Rosenfelder, DIE WELT
»Mit der Lacanschen Brille werden die Texte Hegels neu interpretiert – und der Leser gerät zuweilen ins Staunen, wie sehr an der Absurditätsschraube gedreht wird … Das Weithergeholte der Interpretation, die Bezüge zur Quantenphysik, Theologie und Psychoanalyse kippen manchmal in scheinbar heillose Abstrusität – aber oft auch in neue befreiende Erkenntnis.«
Dieter Kaltwasser, General-Anzeiger, Bonn
»Dies ist ein praktisches Buch, trotz seiner gewaltigen Länge. 1400 Seiten voller nützlicher Definitionen, Korrekturen, Kontextualisierungen, Rezepturen.«
Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung
» ... Es ist eine große Explosion des Denkens ... Weniger als nichts ist eines der seltenen Bücher, in denen das Denken sich beim Lesen selbst begegnet.«
Andreas Rosenfelder, DIE WELT
»Mit der Lacanschen Brille werden die Texte Hegels neu interpretiert – und der Leser gerät zuweilen ins Staunen, wie sehr an der Absurditätsschraube gedreht wird … Das Weithergeholte der Interpretation, die Bezüge zur Quantenphysik, Theologie und Psychoanalyse kippen manchmal in scheinbar heillose Abstrusität – aber oft auch in neue befreiende Erkenntnis.«
Dieter Kaltwasser, General-Anzeiger, Bonn
»... ein monumentales Werk ...«
Rolf Spinnler, Stuttgarter Zeitung
»Weniger als nichts  ist ... ein wichtiges, letztlich sogar hochpolitisches, von Frank Born zudem vorbildlich übersetztes Buch ...«
Otto A. Böhmer, Frankfurter Rundschau

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