Wo ist die Liebe? Sie befindet sich nicht im Ich und hat das Du nur zum Gegenstand – sie ist zwischen Ich und Du. Sie ist da, wo zwei miteinander fühlen und handeln; ihre geteilte Freude ist eine doppelte, ihr geteiltes Leid ein halbes. Aber wie kann man Gefühle teilen? Dieser Frage geht Angelika Krebs nach und bedient sich dabei der Methoden und Erkenntnisse sowohl der Analytischen Philosophie als auch der Phänomenologie. Im Zentrum stehen die Bedeutung des Miteinanderfühlens und...
Wo ist die Liebe? Sie befindet sich nicht im Ich und hat das Du nur zum Gegenstand – sie ist zwischen Ich und Du. Sie ist da, wo zwei miteinander fühlen und handeln; ihre geteilte Freude ist eine doppelte, ihr geteiltes Leid ein halbes. Aber wie kann man Gefühle teilen? Dieser Frage geht Angelika Krebs nach und bedient sich dabei der Methoden und Erkenntnisse sowohl der Analytischen Philosophie als auch der Phänomenologie. Im Zentrum stehen die Bedeutung des Miteinanderfühlens und seine Abgrenzung etwa von klassischem Mitleid und von Gefühlsansteckung. Das Buch liefert die erste umfassende Strukturanalyse des Phänomens der Gefühlsteilung und exemplifiziert das Phänomen an konkreten Beispielen: den Liebesgeschichten des Schriftstellers Henry James.
1. Liebe als Verschmelzung
1.1. Platon und der Mythos vom Kugelmenschen
1.2. Robert Solomon über das Paradox der Liebe
2. Liebe als »Care«
2.1. Aristoteles und das Wohlwollen
2.2. Harry Frankfurt für Elternliebe als Paradigma
3. Liebe als Dialog
3.1. Aristoteles und das Zusammenleben in dem, was man im Leben am meisten schätzt
3.2. Roger Scruton gegen das Übel des Solipsismus
4. Welches Liebesmodell ist das beste?
4.1. Kritik am Verschmelzungsmodell
4.2. Kritik am kurativen Modell
4.3. Verteidigung des dialogischen Modells
5. Liebe und das gute Leben
5.1. Instrumentelle und intrinsische Güter
5.2. Rationalität
6. Liebe und Moral
6.1. Parteilichkeit
6.2. Respekt
6.3. Das Zerbrechen einer Liebe an ihrer Unmoral in Henry James’ Roman The Wings of the Dove
II. Das dialogische Teilen des Lebens
1. Miteinanderfühlen nach Max Scheler
1.1. Vier Formen des Mitgefühls
1.2. Vier korrespondierende Formen von Gemeinschaft
1.3. Die vier Kategorien in Henry James’ Erzählung »The Pupil«
1.4. Die Einheit des Gefühls im Miteinanderfühlen
1.5. Edith Steins Weiterentwicklung des Scheler’schen Ansatzes
2. Miteinanderhandeln in der »Joint Action«-Debatte
2.1. Holistisch: Ulrich Baltzer und Margaret Gilbert über das Zusammenspazierengehen
2.2. Individualistisch: Michael Bratman über das gemeinsame Anstreichen eines Hauses
2.3. Miteinanderhandeln und Miteinanderfühlen: eine holistische Zwischenbilanz
3. Fühlen, allein und zusammen
3.1. Funktionieren, Wahrnehmen, Empfinden und Handeln
3.2. Gefühle als Widerfahrnisse: Hermann Schmitz’ Leibphilosophie
3.3. Gefühle als Werturteile: Martha Nussbaums Kognitivismus
3.4. Gefühle als Einheiten von Werturteilen, leiblichen Empfindungen und Verhalten: Christiane Voss’ narrativer Ansatz
3.5. Einfallstore des Handelns im Fühlen
3.6. Miteinanderfühlen: die definitive Analyse
3.7. Liebe als geteiltes Gefühl
III. Philosophie und Literatur
1. Die Frage nach dem guten L(i)eben
1.1. Literatur als optisches Instrument
1.2. Die schöpferische Leistung von Literatur
2. Fiktion und Wahrheit
2.1. Die Richtungsumkehr des Bedeutens
2.2. Das In-Gang-Bringen der reflektierenden Urteilskraft
3. Ein literarisches Beispiel: Henry James’ Erzählung »The Beast in the Jungle«
3.1. Die Moral von der Geschichte
3.2. Form und Inhalt
4. Das philosophische Gegenstück: Friedrich Kambartels Abhandlungen über den Sinn des Lebens
4.1. Religion
4.2. Gelassenheit
4.3. Kunst
5. Liebe in Literatur und Philosophie
5.1. Narrativität
5.2. Phänomenalität
5.3. Dialogizität
5.4. Partikularität
6. Der Kampf um dialogische Liebe in Henry James’ Roman The Golden Bowl
6.1. Maggie Ververs Schwärmerei für ihren Märchenprinzen
6.2. Der Verrat an Maggie
6.3. Maggies Erkenntnis und Gegenwehr
6.4. Die Hoffnung auf dialogische Liebe
Suhrkamp Verlag GmbH
Torstraße 44
10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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Personen für Zwischen Ich und Du
Angelika Krebs
Angelika Krebs ist Professorin für Philosophie an der Universität Basel. Zuletzt erschienen: Arbeit und Liebe. Die philosophischen Grundlagen sozialer Gerechtigkeit (stw 1564)
Angelika Krebs ist Professorin für Philosophie an der Universität Basel. Zuletzt erschienen: Arbeit und Liebe. Die philosophischen...

