Haut und Knochen

Roman
Aus dem Französischen von Julia Schoch
Haut und Knochen
Roman
Aus dem Französischen von Julia Schoch

»Wenn die Schriftsteller ihre Bücher über die Gefangenschaft verfassen, sollten sie die Klosetts beschreiben und über sie nachdenken. Nichts weiter. Das wird genügen. Sorgfältige Schilderungen der Klosetts und der Männer auf den Klosetts.« Georges Hyvernaud (1902-1983) erzählt vom Leben eines französischen Soldaten, der zu Beginn des Zweiten Weltkriegs in deutsche Kriegsgefangenschaft gerät – und von dessen Heimkehr nach Beendigung des Kriegs. »Sein Roman Haut und Knochen ist 1949...

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»Wenn die Schriftsteller ihre Bücher über die Gefangenschaft verfassen, sollten sie die Klosetts beschreiben und über sie nachdenken. Nichts weiter. Das wird genügen. Sorgfältige Schilderungen der Klosetts und der Männer auf den Klosetts.« Georges Hyvernaud (1902-1983) erzählt vom Leben eines französischen Soldaten, der zu Beginn des Zweiten Weltkriegs in deutsche Kriegsgefangenschaft gerät – und von dessen Heimkehr nach Beendigung des Kriegs. »Sein Roman Haut und Knochen ist 1949 in Frankreich und jetzt erstmals auf Deutsch erschienen, großartig übersetzt von Julia Schoch. Ein Debüt von drastischer Deutlichkeit und enormer Kraft, ein universelles Heimkehrerdrama.« Der Spiegel

»Statt der realistischen Erzählung eines Kriegsgefangenen ein sich an Episoden entlanghangelndes Nachdenken über das Leben als besiegter, gedemütigter Mensch.«, schreibt Julia Schoch, die für die Übersetzung von Haut und Knochen den André-Gide-Preis für deutsch-französische Literaturübersetzungen 2010 erhielt.
Während Hyvernauds Roman Der Viehwaggon (1953) vor allem das Nachkriegs-Paris und das absurde Soldatenleben schildert, wird in Haut und Knochen (1949) unmittelbar vom Leben in deutscher Kriegsgefangenschaft und von der Heimkehr erzählt. Einer kommt aus dem Lager nach Hause. Er trifft auf Verwandte, ehemalige Kollegen, die Ehefrau – und ist sprachlos: Wie läßt sich in ihrer ignorant harmlosen Welt weiterleben?
Fast grenzt Haut und Knochen an eine Beweisführung: Warum der Ich-Erzähler an kein heiles Menschenbild mehr glauben kann. Doch dem Autor gelingt etwas Unwahrscheinliches: Schlimmste existentielle Erfahrungen verwandelt er in Scharfsinn, Poesie und Sprachwitz, die Grausamkeiten fängt er durch Wortturbulenzen auf, sodaß sie nicht nur empörend oder schlimm, sondern auf schreckliche Weise auch amüsant erscheinen.
Georges Hyvernaud hat Haut und Knochen, eine der seltenen literarisch verdichteten Erzählungen über Kriegsgefangenschaft, vor dem Viehwaggon verfaßt. Motive, Namen, Interieurs verklammern die beiden Romane. Zusammen bilden sie das Panorama einer Nachkriegspsyche.

Bibliografische Angaben

Personen für Haut und Knochen

Georges Hyvernaud, geboren 1902 in der Charente, stirbt 1983 in Paris. 1939 wird er eingezogen und gerät im Mai 1940 in deutsche Kriegsgefangenschaft. Er kommt in ein Lager in Pommern. 1945 kehrt Hyvernaud zurück. Er arbeitet in Paris als Lehrer, wie vor dem Krieg. 1949 erscheint sein erstes Buch Haut und Knochen (La peau et les os), das trotz Unterstützung durch Jean-Paul Sartre u. a. fast unbeachtet bleibt. Hyvernaud berichtet darin von den fünf Jahren seiner Gefangenschaft: »Statt der realistischen Erzählung eines Kriegsgefangenen ein sich an Episoden entlanghangelndes Nachdenken über das Leben als besiegter, gedemütigter Mensch« (Julia Schoch). 1953 folgt Der Viewagon mit der Beschreibung eines...

Georges Hyvernaud, geboren 1902 in der Charente, stirbt 1983 in Paris. 1939 wird er eingezogen und gerät im Mai 1940 in deutsche...

Übersetzerin
Übersetzerin

STIMMEN

»Der Bachmannpreisträgerin Julia Schoch … gebührt nicht nur das Verdienst, Hyvernaud für die Bibliothek Suhrkamp entdeckt zu haben, sondern ihn auch in einem schlackenlosen, zeitgenössischen Deutsch zu präsentieren, das dem Erzähler eine manchmal schnoddrige, manchmal sarkastische, immer aber kreatürlich-glaubhafte Stimme verleiht.«
Jan Röhnert, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Der Schriftstellerin Julia Schoch kommt das große Verdienst zu, Hyvernaud dem deutschsprachigen Leser zugänglich gemacht zu haben: in meisterlicher, mit dem André-Gide-Preis ausgezeichneter Übertragung.«
Ilma Rakusa, DIE ZEIT
»Zwei Dinge sind es vor allem, die den Roman Haut und Knochen auszeichnen. Das ist zum einen die Verwandlung peinigender Erlebnisse in Poesie – in eine nichts beschönigende, nüchterne Poesie. Das andere Charakteristikum des Romans sind die Reflexionen zu existentiellen Fragen wie: Was ist Zeit, was Freiheit, Identität, Armut, was ist Geschichte?«
Renate Wiggershaus, Frankfurter Rundschau
»Der Bachmannpreisträgerin Julia Schoch … gebührt nicht nur das Verdienst, Hyvernaud für die Bibliothek Suhrkamp entdeckt zu haben, sondern ihn auch in einem schlackenlosen, zeitgenössischen Deutsch zu präsentieren, das dem Erzähler eine manchmal schnoddrige, manchmal sarkastische, immer aber kreatürlich-glaubhafte Stimme verleiht.«
Jan Röhnert, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Der Schriftstellerin Julia Schoch kommt das große Verdienst zu, Hyvernaud dem deutschsprachigen Leser zugänglich gemacht zu haben: in meisterlicher, mit dem André-Gide-Preis ausgezeichneter Übertragung.«
Ilma Rakusa, DIE ZEIT
»Zwei Dinge sind es vor allem, die den Roman Haut und Knochen auszeichnen. Das ist zum einen die Verwandlung peinigender Erlebnisse in Poesie – in eine nichts beschönigende, nüchterne Poesie. Das andere Charakteristikum des Romans sind die Reflexionen zu existentiellen Fragen wie: Was ist Zeit, was Freiheit, Identität, Armut, was ist Geschichte?«
Renate Wiggershaus, Frankfurter Rundschau

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