Die historischen Figuren in Der Barmann des Ritz von Philippe Collin

Frank Meier: Legendärer Barmann, zentrale Figur und moralischer Seismograph des Romans. Seit 1921 beherrscht er das Small‑Talk‑Parkett wie den Cocktail‑Shaker und ist feinfühliger Beobachter seiner Gäste.
Blanche Auzello: Die ehemalige Stummfilm‐Darstellerin und Frau Claude Auzellos bewegt sich wie eine Katze durch die Ritz‑Salons – kokett, furchtlos und politisch wagemutig; ihre kurzzeitige Verhaftung durch die Deutschen lässt Frank Meier zwischen Sorge und Bewunderung schwanken.

Georges Scheuer: Als Kollege Frank Meiers an der Bar hält er sich im Hintergrund und erinnert Frank daran, wie dünn die Linie zwischen Überleben und Widerstand geworden ist.
Hans Elmiger: Als Nachfolger Claude Auzellos hält er die Betriebsmoral nach dem Einmarsch der Deutschen mit eiserner Disziplin hoch; doch hinter verschlossener Bürotür raucht er nervös Kette, da er in der Rolle als Hoteldirektor überfordert ist.
Gabrielle Chanel: Die Mode-Ikone lebt während der Besatzungszeit fest in ihrer Suite im ersten Stock des Ritz, ihre Boutique liegt nur wenige Schritte entfernt. Es mangelt ihr nicht an Kalkül – für die Zeit nach der Befreiung plant sie, ihr Parfum an amerikanische Soldaten zu verschenken, um bei den Siegern im Vorteil zu sein.
Ernst Jünger: Der kultivierte Offizier und Schriftsteller trinkt Calvados, philosophiert über Insekten – und wirkt auf Frank zugleich als faszinierende wie beunruhigende Instanz zwischen Frontbericht und Existenzzweifel.
Sacha Guitry: Der Schauspieler und Drehbuchautor, auch »Baron des Boulevards« genannt, ist ein Freund von Frank Meier. Während der Besatzung kokettiert er mit den Nationalsozialisten und wird auch nach seinem Prozess vor einem Säuberungstribunal, der für ihn ohne Folgen bleibt, seinen Ruf als Kollaborateur nie ganz los.
Otto von Stülpnagel (rechts): Als erster Militärbefehlshaber der Besatzung tritt er mit Monokel, steifem Preußenhabitus und eiskalter Verwaltungshärte auf. Claude Auzello würdigt ihn nur mit einem stummen Kopfnicken.
Carl‑Heinrich von Stülpnagel: Der spätere Gouverneur von Paris zeigt sich als charmanter Cognac‑Liebhaber, der Frank zum Komplizen macht – und dessen innerer Konflikt schließlich im Attentatsversuch von 1944 mündet.

Marie‑Louise Ritz: Die resolute Witwe des Hotelgründers Cäsar Ritz verteidigt das Familienhotel mit weiß behandschuhter Strenge und verkündet, das Ritz werde offen bleiben, »koste es, was es wolle«. Nach der Befreiung bleibt sie unbehelligt, obwohl während der Besatzung ein ganzer Hotelflügel für die Nazis reserviert worden war.
Josephine Baker: Die Revue-Ikone eroberte 1925 mit dem »Danse Sauvage« das Pariser Nachtleben und engagierte sich später in der Résistance. Sie kommt in einigen im Buch geschilderten Tagebucheinträgen von Frank Meier vor.
Winston Churchill: Der britische Premierminister gastiert noch wenige Tage vor dem Einmarsch der deutschen Truppen in Paris im Hotel Ritz.
William F. Cody: Unter dem Namen »Buffalo Bill« war er ein berühmter US-Showman, der mit seiner »Wild West Show« ab 1883 auch Europa begeisterte. Im Roman rät er dem jungen Frank Meier, sein Glück in Europa zu suchen – ein Wendepunkt in dessen Biografie.
Jean Cocteau: Avantgardist zwischen Literatur, Film und Ballett; stand England-Freund Churchill wie Deutschland-Freund Guitry nahe – die Romanfigur beobachtet fasziniert sein diplomatisches Schillern.
Ernest Hemingway: Der US-Autor war Stammgast des Ritz und kam 1944 nach Paris, um das Hotel zu »befreien« – was zu diesem Zeitpunkt bereits geschehen war. Collin zitiert seinen berühmten Satz: »Wenn ich vom Paradies träume, spielt es sich im Ritz ab.«
Barbara Hutton: Als Woolworth-Erbin war Hutton eine der reichsten Frauen ihrer Zeit und Symbolfigur des Jet-Set der 1930er Jahre. Ihre spektakulären Ehen – u. a. mit Cary Grant – machten sie zu einem Liebling der Boulevardpresse. Im Roman ist sie eine der letzten Stammgäste, die 1940 zögern, Paris zu verlassen.
Hermann Göring: Im Roman wird beschrieben, wie die Einquartierung des nationalsozialistischen Politikers ins Ritz vorbereitet wird. Unter anderem lässt er sich eine riesige Badewanne in die kaiserliche Suite des Hotels einbauen.
Pierre Laval: Politiker des Vichy-Regimes und einflussreicher Architekt der Kollaboration mit den Nationalsozialisten. Frank Meier findet ihn durchaus sympathisch, schreibt über ihn in sein Tagebuch: »Er ist offen, geradeheraus, und Pazifist.«

Der Bestseller aus Frankreich

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Paris, 1940. In der Bar des legendären Hotel Ritz flimmert warmes Licht über die polierte Messingtheke, während Nazis, Kollaborateure und Mitglieder der französischen Elite ihre Cocktails schlürfen – weit entfernt vom Lärm des Krieges. Frank Meier, der berühmte Barmann des Ritz, serviert sie mit routinierter Eleganz. Doch hinter seinem höflichen Lächeln verbirgt sich die Angst. Jeder Drink, den er mixt, könnte sein letzter sein. Denn er hat ein Geheimnis, das ihn das Leben kosten könnte: Er ist Jude.
Hinter seiner Theke hört Frank mehr, als gut für ihn ist. Zwischen perlendem Champagner, prickelnden Cocktails und geflüsterten Absprachen schnappt er Informationen auf – von Verrat, Résistance und den skrupellosen Plänen der Besatzer. Jeder Abend in der Bar wird gefährlicher, jede falsche Bewegung könnte ihn entlarven. Zuschauen oder handeln? Seine Entscheidung wird nicht nur über sein Schicksal bestimmen, sondern auch über das von Luciano, seinem jungen Lehrling, und Blanche, der Frau, die er liebt.
Basierend auf der echten Figur des Frank Meier, entführt Der Barmann des Ritz in eine Welt voller Täuschung, Loyalität und Mut – ein fesselnder Roman über den schmalen Grat zwischen Überleben und Widerstand.